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Neue Wege beruflicher Qualifizierung zur Stärkung der ...

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Ansteigen<br />

höherer<br />

Qualifikationen<br />

Entwicklungsstufen<br />

Grundausbildung das Qualifikationspotenzial rascher und effizienter anpassen<br />

und auch <strong>der</strong> berufliche Aufstieg sicherstellen.<br />

Auf Zusammenhänge zwischen dem Wandel <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an die Arbeitskräfte<br />

und <strong>der</strong> dafür erfor<strong>der</strong>lichen Qualifikationsstruktur wies bereits 1973 Professor<br />

Kneschaurek hin. Nach seiner Vorstellung reicht die seitherige Fähigkeitspyramide<br />

als Vorbedingung für den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen<br />

Fortschritt nicht aus. In Form eines Diagramms veranschaulichte er zweierlei<br />

(vgl. Abbildung 1) 4 :<br />

– Der Wissensstock, auf dem die berufliche <strong>Qualifizierung</strong> aufbaut, steigt im<br />

Zeitverlauf weiter an; bisherige Stufen des Übergangs in die berufliche Bildung<br />

reichen morgen nicht mehr aus.<br />

– Der Bedarf an Erwerbspersonen mit gehobener und höherer Qualifikation<br />

wächst stark an; umgekehrt wird es auf <strong>der</strong> unteren Ebene – für die Arbeitskräfte<br />

ohne beruflichen Abschluss – immer weniger Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

geben.<br />

Nach Kneschaurek führt dies dazu, dass sich die Qualifikationspyramide zu<br />

einer – wie er es nennt – Wabenform entwickelt, die auf noch anspruchsvollerer<br />

grundlegen<strong>der</strong> Bildung aufbaut.<br />

Dieter Mertens, Leiter des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung <strong>der</strong><br />

Bundesanstalt für Arbeit, griff die Überlegungen Kneschaureks auf, als es in den<br />

Jahren nach 1976 um die Frage ging, ob die rasche Expansion <strong>der</strong> Hochschulbildung<br />

am Ende ein Proletariat an Akademikern entstehen lasse, während auf <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite Einfacharbeitsplätze mangels ungelernter Kräfte nicht mehr zu<br />

besetzen seien. 5 Zum damaligen Entwicklungsstand sprach Mertens die in <strong>der</strong><br />

Grafik dargestellten Modelle und Stufungen an:<br />

„Die Bundesrepublik Deutschland ist durch die Bildungsentwicklung <strong>der</strong><br />

letzten Jahrzehnte auf dem besten <strong>Wege</strong>, in <strong>der</strong> Qualifikationsstruktur <strong>der</strong><br />

Bevölkerung Stufe 2 zu erreichen, während sich die Arbeitsplätze, wie gezeigt<br />

wurde, schon nach Stufe 3 hin weiterentwickelt haben.“ 6<br />

Unter Einbeziehung <strong>der</strong> gleichen Grafik bestätigt Rudolf H. Strahm in einer<br />

aktuellen Schweizer Publikation die Gültigkeit <strong>der</strong> Feststellungen und Prognosen<br />

Kneschaureks. Der Autor stellt heraus, dass heute bereits anteilig eine wesentliche<br />

Verstärkung von Absolventen höherer Qualifikationsebenen <strong>zur</strong> Abdeckung<br />

<strong>der</strong> gestiegenen Anfor<strong>der</strong>ungen erfor<strong>der</strong>lich ist und begründet dies wie<br />

folgt:<br />

4 Vgl. Kneschaurek, F.; Graf, H. G.: <strong>Neue</strong> Erkenntnisse zum Arbeitskräfteangebot <strong>der</strong><br />

Zukunft. In: Industrielle Organisation, 42. Jg., 1973, Nr. 6, S. 265<br />

5 Vgl. Mertens, Dieter: Unterqualifikation o<strong>der</strong> Überqualifikation? Anmerkungen zum Bedarf<br />

an unqualifizierten Arbeitskräften. In: Buttler, F.; Reyher, L. (Hrsg.): Wirtschaft – Arbeit –<br />

Beruf – Bildung. Dieter Mertens: Schriften und Vorträge 1968–1987. Beiträge <strong>zur</strong> Arbeitsmarkt-<br />

und Berufsforschung (BeitrAB) Bd. 110, Nürnberg (IAB) 1991, S. 412–423<br />

6 Ebd.<br />

4

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