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Neue Wege beruflicher Qualifizierung zur Stärkung der ...

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4.3 Spezielle Ausbildungsgänge für ausbildungsschwache Schulentlassene<br />

Die För<strong>der</strong>ung von Jugendlichen, die den Pflichtschulabschluss nicht erreichten<br />

o<strong>der</strong> auch sonst als Benachteiligte gelten, stellt in den europäischen Staaten<br />

zunehmend ein beson<strong>der</strong>s wichtiges Aufgabenfeld dar. In Deutschland werden<br />

von den Län<strong>der</strong>n im so genannten Übergangssystem höchst unterschiedliche<br />

<strong>Wege</strong> angeboten. Dabei setzen die Län<strong>der</strong> in teilweise erheblichem Umfang auf<br />

berufsvorbereitende Maßnahmen <strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit. Bezogen auf die<br />

Schulabgänger (jeweils 100 %) wurden in Deutschland Ende 2007 rund 130.000<br />

Jugendliche o<strong>der</strong> 14 % von <strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit geför<strong>der</strong>t; überdurchschnittlich<br />

viele in Schleswig-Holstein und Brandenburg (je 21 %), Mecklenburg-Vorpommern<br />

(19 %) sowie Nordrhein-Westfalen und Sachsen (je 15 %). 225<br />

Die Maßnahmen <strong>der</strong> Berufsvorbereitung an beruflichen Schulen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> und<br />

bei freien Trägern, die von <strong>der</strong> BA finanziert werden, besuchen Jugendliche mit<br />

ganz verschiedenen Schwächen und Lerndefiziten. Das Berufsvorbereitungsjahr<br />

und das Berufsgrundbildungsjahr wie auch die berufsvorbereitenden Maßnahmen<br />

<strong>der</strong> BA sind vornehmlich auf den Übergang ins duale System ausgerichtet.<br />

Gemeinsam ist ihnen, den Teilnehmern in praktischen Lernphasen eine Erprobung<br />

in verschiedenen Berufsfel<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> vertieft in einem einzelnen zu vermitteln<br />

sowie darüber hinaus die Möglichkeit zu bieten, einen zuvor nicht erreichten<br />

Hauptschulabschluss nachzuholen. Lerngruppen dieser Art sind in sich also<br />

heterogen.<br />

Jugendliche Migranten, die an fehlenden Deutschkenntnissen scheiterten, und<br />

Hauptschulabsolventen mit Defiziten z. B. in Mathematik befinden sich zumeist<br />

in <strong>der</strong> gleicher Klasse mit denen, die ohne Schulabschluss geblieben sind. Hinzu<br />

kommt, dass die Berufsvorbereitung und -grundbildung bei einem gelungenen<br />

Übergang in ein Ausbildungsverhältnis nicht anerkannt wird, so dass die im<br />

Übergangssystem absolvierte Zeit für den Einzelnen am Ende doch als Warteschleife<br />

gilt.<br />

Die genannten Zweige des Übergangssektors stimmen darin überein, dass<br />

jeweils im geschlossenen Klassenunterricht vorgegangen wird, was bei den in<br />

<strong>der</strong> Regel heterogen strukturierten Klassen die Möglichkeiten, auf den Einzelnen<br />

und seine Handikaps einzugehen, auf ein Minimum reduziert. In Lerngruppen<br />

von Schulentlassenen mit höchst unterschiedlichen Defiziten bis hin zu Verhaltensauffälligkeiten<br />

ist es unabdingbar, in weit stärkerem Maße auf die spezifischen<br />

Schwächen und Probleme <strong>der</strong> Einzelnen einzugehen.<br />

Dies kann nur gelingen, wenn über alle Bundeslän<strong>der</strong> hinweg ein neues Regelangebot<br />

entwickelt und durch eine Rahmenvereinbarung <strong>der</strong> KMK in seinen<br />

Grundzügen strukturiert wird. Dabei ist das Prinzip <strong>der</strong> Modularisierung anzuwenden,<br />

damit dem Einzelnen – auch zusammen mit <strong>der</strong> eigentlich zum Stan-<br />

225 Daten aus BIBB, Bonn (Hrsg.): Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2009, S. 98<br />

155<br />

Heterogene<br />

För<strong>der</strong>angebote<br />

Unterschiedliche<br />

Schwächen<br />

und Defizite<br />

<strong>Neue</strong>s<br />

Regelangebot<br />

notwendig

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