06.09.2013 Aufrufe

Neue Wege beruflicher Qualifizierung zur Stärkung der ...

Neue Wege beruflicher Qualifizierung zur Stärkung der ...

Neue Wege beruflicher Qualifizierung zur Stärkung der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

werkstätten ausgebaut wurden. In <strong>der</strong> Gewerbeschule Karlsruhe gab es nach<br />

1890 bereits Werkstätten für sieben verschiedene Fachrichtungen. 51<br />

Anlässlich seiner Informationsreisen durch europäische Staaten besuchte <strong>der</strong><br />

kurz zuvor als Münchner Stadtschulrat bestellte Georg Kerschensteiner im Jahre<br />

1900 auch die Karlsruher Schule. Er hob das dort kennen gelernte Modell <strong>der</strong><br />

Einbeziehung von Schulwerkstätten als Muster für das konstruktive Zusammenwirken<br />

von Betrieb und Schule hervor und empfahl, in gewerblichen Fortbildungsschulen<br />

grundsätzlich Schulwerkstätten ein<strong>zur</strong>ichten. Sein Wirkungsort<br />

München und das Nachbarland Österreich folgten diesem Vorschlag. Seit jenen<br />

Jahren versteht sich die Schulwerkstatt in Österreich bis heute als wichtiges Element<br />

des Teilzeitunterrichts mit etwa einem Drittel <strong>der</strong> Stundenzahl pro Woche.<br />

Als Beson<strong>der</strong>heit des Modells <strong>der</strong> badischen Gewerbeschulen ist die systematische<br />

Erarbeitung von Lehrplänen für den die betriebliche Ausbildung begleitenden<br />

Unterricht hervorzuheben. Die damit herausgestellte Planung wurde über<br />

die Landesgrenzen hinweg bekannt und anerkannt.<br />

Beginnend mit den Jahren nach 1910 fasste man die badische Gewerbeschule mit<br />

den sich parallel entwickelnden gewerblichen Fortbildungsschulen zusammen; damit<br />

ging das Modell <strong>der</strong> Teilzeitschule im Sekundarbereich II als Partner <strong>der</strong> Berufsausbildung<br />

verloren.<br />

b) Ausbau gewerblicher Sonntagsschulen in Württemberg ab 1828<br />

Zu den frühesten Teilzeitschulen, die parallel <strong>zur</strong> betrieblichen Ausbildung eingerichtet<br />

wurden, zählen die Sonntagsschulen, die sich später neben den Schulfächern<br />

<strong>der</strong> zuvor besuchten Volksschule auch auf die beruflichen Belange <strong>der</strong> zu<br />

unterrichtenden Lehrlinge konzentrierten. Als Beispiel dafür ist die frühe Entwicklung<br />

in Württemberg anzuführen.<br />

Anlässlich <strong>der</strong> Verabschiedung <strong>der</strong> ersten Gewerbeordnung des jungen Königreichs<br />

Württemberg vom Jahre 1828 wurde die Lehrabschlussprüfung eingeführt<br />

und ihre Durchführung den Zünften übertragen. Dazu vermerkte die Stuttgarter<br />

Handwerkskammer in ihrem ersten Jahresbericht 1901 52 :<br />

„Schon im Jahre 1828 unterbreitete die Kgl. Württemb. Regierung – und sie<br />

war die erste, welche hierin bahnbrechend auftrat – den Ständen einen Gesetzentwurf,<br />

welcher obligatorische Lehrlingsprüfungen im Handwerk verlangte.“<br />

Über die Bestimmungen <strong>zur</strong> Durchführung <strong>der</strong> Prüfungen vom Jahre 1830 verfügte<br />

die württembergische Landesregierung, dass Informationen über Art und<br />

Erfolg des Besuchs <strong>der</strong> parallel dazu eingerichteten gewerblichen Sonntagsschulen<br />

ins Prüfungsprotokoll aufzunehmen waren. Im Kern hatten diese Protokolle<br />

51 Vgl. Cathiau, Thomas: Chronik <strong>der</strong> Gewerbeschule <strong>der</strong> großh. bad. Landeshauptstadt<br />

Karlsruhe von ihrer Gründung bis zum Jahre 1902. Karlsruhe 1902: Macklot. (Beilage<br />

zum 52. Jahresbericht für das Schuljahr 1901/02), S. 15<br />

52 Jahresbericht <strong>der</strong> Handwerkskammer Stuttgart 1901<br />

27<br />

Kerschensteiners<br />

Vorschläge<br />

Bedeutung dieses<br />

Entwicklungs-<br />

abschnitts<br />

Einführung <strong>der</strong><br />

Lehrabschluss-<br />

prüfung<br />

Durchführung<br />

von Prüfungen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!