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Neue Wege beruflicher Qualifizierung zur Stärkung der ...

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Län<strong>der</strong><br />

im Obligo<br />

Not <strong>der</strong><br />

Jugendlichen<br />

wird ignoriert<br />

tionsstand vermitteln. Die IHK Karlsruhe genehmigte einzelnen Berufsschulen<br />

im Kammerbezirk ein so genanntes Verzahnungsmodell in dieser Fachrichtung.<br />

111 Dabei werden die ersten zwei Jahre vollschulisch absolviert mit Betriebspraktika<br />

in den Ferien. Die Abschlussprüfung <strong>der</strong> Schule beinhaltet die<br />

theoretische Abschlussprüfung zum Fachinformatiker. Nach einem dritten Jahr<br />

in einem Ausbildungsbetrieb kann dann die Facharbeiterprüfung zum Fachinformatiker<br />

abgelegt werden. Dies veranschaulicht, welche Kompetenz von den<br />

Kammern de facto wahrgenommen wird.<br />

Die Zuständigkeit für die vollschulische Ausbildung und damit für ein ausreichendes<br />

Angebot an <strong>beruflicher</strong> <strong>Qualifizierung</strong>, das nach Leistungsfähigkeit <strong>der</strong><br />

Jugendlichen gestuft ist, liegt zweifelsohne bei den Län<strong>der</strong>n. Allein mit Angeboten<br />

vor<strong>beruflicher</strong> Bildung können die Län<strong>der</strong> die Schwäche des Dualsystems<br />

nicht ausgleichen. Einige haben dies erkannt und ihr Angebot an berufsqualifizierenden<br />

Vollzeitschulen aufgestockt, an<strong>der</strong>e tun sich damit schwer. Wie unterschiedlich<br />

die Berufsfachschulen ausgebaut sind, die eine volle Berufsausbildung<br />

nach BBiG o<strong>der</strong> einen Berufsabschluss nach KMK-Rahmenvereinbarungen und in<br />

Gesundheitsberufen bieten, zeigt die folgende Aufstellung. Darin sind die vollschulischen<br />

Ausbildungsplätze nach Län<strong>der</strong>n im Jahre 2006 aufgelistet:<br />

a) Ausbildungsplätze in Lehre ersetzenden Berufsfachschulen pro 100.000 Einwohnern<br />

BW 29 HE 2 SL - BE 7 ST 37<br />

BY 15 NI 1 SH l BB 90 TH 40<br />

HB - NW 4 DWest 11 MV 60 DOst 56<br />

HH 25 RP 5 SN 36 DInsg. 20<br />

b) Ausbildungsplätze in Berufsfachschulen/Schulen des Gesundheitswesens, pro<br />

100.000 Einwohnern<br />

BW 245 HE 147 SL 106 BE 154 ST 325<br />

BY 175 NI 195 SH 177 BB 178 TH 273<br />

HB 128 NW 218 DWest 193 MV 210 DOst 252<br />

HH 192 RP 208 SN 335 DInsg. 205<br />

Quelle: BMBF: Berufsbildungsbericht 2008, S. 109 – eigene Berechnung <strong>der</strong> Relativwerte<br />

Von <strong>der</strong> Not <strong>der</strong> Jugendlichen ohne Aussicht auf Ausbildungsmöglichkeiten<br />

nimmt die Öffentlichkeit kaum Notiz. Pro anno betrifft dies etwa eine halbe<br />

Million Jugendlicher mit unterschiedlichen Abschlüssen des allgemeinen Schulsystems.<br />

Das Übergangssystem ist von <strong>der</strong> Zusammensetzung <strong>der</strong> Betroffenen<br />

her zwar heterogen, doch sollte die beson<strong>der</strong>e Problematik <strong>der</strong> gering begabten,<br />

sozialschwachen, aus Familien mit Migrationshintergrund stammenden und<br />

ansonsten benachteiligten Jugendlichen stärker berücksichtigt werden. Für diese<br />

Gruppen fühlt sich in <strong>der</strong> Bundesrepublik kaum eine Stelle zuständig; die Betroffenen<br />

haben keine Lobby.<br />

111 Quelle: Infoblatt <strong>der</strong> Balthasar-Neumann-Schule I Bruchsal, www.bns1.de<br />

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