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Neue Wege beruflicher Qualifizierung zur Stärkung der ...

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Die einem Dogma gleiche Diskriminierung berufsqualifizieren<strong>der</strong> Vollzeitschulen,<br />

ohne dass Beweise vorgelegt werden, offenbart die Unzulänglichkeit des<br />

<strong>der</strong>zeitigen Systems und ist sachlich unrichtig.<br />

Die Tatsache, dass berufliche Erstausbildung neben <strong>der</strong> Lehre auch weitere Ausbildungsinitiativen<br />

benötigt, wird ignoriert. Die negativen Stellungnahmen zu<br />

Vollzeitschulen erwähnen nicht, dass gerade über diesen Ausbildungsweg die in<br />

Deutschland bestehenden Lücken geschlossen werden können.<br />

Die künftige Entwicklung ist in Deutschland von einem Mangel an Fachkräften<br />

gekennzeichnet, denn über die letzten Jahre hinweg wurde nur etwa die Hälfte<br />

eines Jahrgangs in systematischer Form ausgebildet. Die an<strong>der</strong>en wurden und<br />

werden heute noch infolge des Verweilens im Übergangssektor immer älter und<br />

sind in ihrer Entwicklung gehemmt. Eine solche Situation stellt auf dem europäischen<br />

Arbeitsmarkt ein Novum dar.<br />

Der Hauptmangel besteht allerdings in den fehlenden Einstiegsmöglichkeiten in<br />

das lebenslange Lernen gemäß EU-Reformvorschlag.<br />

Wenn in Deutschland in den Medien die Berufsausbildung an Vollzeitschulen<br />

nicht präsent ist und die Berichterstattung sich darauf beschränkt, die Versorgung<br />

<strong>der</strong> Jugend mit Ausbildungsplätzen allein nach den Berufsbildungsberichten<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung darzustellen, betrifft dies nicht so sehr die Diskussion,<br />

ob und inwieweit die Vollzeitschulen die volle Berufsfähigkeit vermitteln,<br />

wie sie das Berufsbildungsgesetz definiert. Unmittelbar und direkt betroffen<br />

sind die Jugendlichen und ihre Eltern, denen anlässlich <strong>der</strong> Berufswahl eine<br />

Gesamtschau <strong>der</strong> Ausbildungswege im deutschen System unterhalb <strong>der</strong> Hochschulebene<br />

vorenthalten bleibt.<br />

Auf mittlere und längere Sicht werden in Deutschland die zuständigen Stellen<br />

nicht umhin können, die Berufsausbildung in Schulen und Betrieben nach Zugangskriterien<br />

und Abschlussniveaus klar nach Ebenen zu strukturieren.<br />

Angesichts <strong>der</strong> dogmatisch verfestigten Abwehrposition gegenüber berufsqualifizierenden<br />

Vollzeitschulen wird <strong>der</strong> EU von deutscher Seite vielfach<br />

unterstellt, sie erkenne die Vorzüge des deutschen Dualsystems nicht an. Daher<br />

werden Initiativen <strong>der</strong> Union nicht selten als potenzielle Gefahr für den Bestand<br />

<strong>der</strong> hiesigen dualen Ausbildung gesehen. Dies erklärt teilweise eine generelle<br />

Voreingenommenheit gegenüber EU-Reforminitiativen in <strong>der</strong> beruflichen Bildung.<br />

93<br />

Wertung<br />

Gefährdung <strong>der</strong><br />

Fachkräfte-<br />

versorgung<br />

Strukturiertes<br />

Gesamtsystem<br />

Vorbehalte<br />

gegenüber<br />

EU-Initiativen

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