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Neue Wege beruflicher Qualifizierung zur Stärkung der ...

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Verbindung von<br />

allgemeiner und<br />

<strong>beruflicher</strong> Bildung<br />

Selbsteinschätzung<br />

Situation<br />

in Deutschland<br />

chung stellte das CEDEFOP heraus, dass das Vereinigte Königreich und Finnland<br />

an vor<strong>der</strong>er Stelle liegen, im Mittelfeld z. B. Frankreich; Deutschland gehört<br />

in dieser Hinsicht zu den schwächer strukturierten Län<strong>der</strong>n. 27<br />

Als weiterer Gesichtspunkt für die Beurteilung <strong>der</strong> nationalen Berufsbildungssysteme<br />

gilt das Zusammenwirken bzw. die Verzahnung von Allgemeinbildung<br />

und <strong>beruflicher</strong> Bildung. Dies wirkt sich vor allem hinsichtlich <strong>der</strong> Übergangsmöglichkeiten<br />

für die Absolventen berufsqualifzieren<strong>der</strong> Bildungsgänge in den<br />

Hochschulbereich aus. Hier erweist sich die Situation in Deutschland als beson<strong>der</strong>s<br />

defizitär, da Bildung und Berufsbildung getrennt gesehen werden und damit<br />

zu erwartende Bildungsgänge, die beides verbinden, kaum zu realisieren sind.<br />

Eine erhebliche Rolle bei <strong>der</strong> Einschätzung von Stärken und Schwächen spielt<br />

die Art, wie die Experten des betreffenden Landes im Vergleich zu an<strong>der</strong>en<br />

Län<strong>der</strong>n ihr eigenes System beurteilen. Hier gibt es verschiedenartige Einstellungen,<br />

und zwar einmal, das eigene System eher kritisch zu beleuchten, während<br />

an<strong>der</strong>e ihr System aufgrund bestimmter Details überwiegend positiv sehen<br />

bzw. zu kritischen Sichtweisen kaum fähig sind. Zu den Län<strong>der</strong>n, die sich gerne<br />

selbst sehr kritisch einschätzen, gehört z. B. das Nachbarland Frankreich, in dem<br />

in <strong>der</strong> Presse immer wie<strong>der</strong> Reformvorschläge diskutiert werden. An<strong>der</strong>erseits<br />

kann Deutschland als das Land gelten, in dem bezüglich <strong>der</strong> Einschätzung große<br />

Unsicherheit besteht und eher die Tendenz überwiegt, das eigene Ausbildungsmodell<br />

als weltweites Referenzsystem für Berufsbildung zu deklarieren. 28<br />

Amtlicherseits wird in Deutschland immer wie<strong>der</strong> ein hoher Qualifikationsstand<br />

<strong>der</strong> Ausbildung herausgestellt, was eine Bestandsaufnahme zum aktuellen Stand<br />

und zu den eingeleiteten Reformen erschwert. Mit <strong>der</strong> Zielsetzung, Stärken und<br />

Schwächen beschreiben zu wollen, betritt die vorliegende Studie also Neuland.<br />

Vorgegangen wird wie folgt:<br />

– Unsicherheit in <strong>der</strong> Einschätzung <strong>der</strong> bestehenden Aus- und Weiterbildung (2.1)<br />

– Entwicklungsstufen des deutschen Dualsystems (2.2)<br />

– Ausbildungsangebote im Vergleich mit Nachbarlän<strong>der</strong>n (2.3)<br />

– Berufliche <strong>Qualifizierung</strong> im Spiegel <strong>der</strong> amtlichen Statistiken (2.4)<br />

– Vielfalt von Kompetenzen als Reformhemmnis (2.5)<br />

27 Vgl. Tessaring, Manfred/Wannan, Jennifer: Berufsbildung – <strong>der</strong> Schlüssel <strong>zur</strong> Zukunft.<br />

Lissabon-Kopenhagen-Maastricht: Aufgebot für 2010. Synthesebericht des CEDEFOP<br />

<strong>zur</strong> Maastricht-Studie. Hrsg. CEDEFOP, Luxemburg 2004, S. 30<br />

28 Bundesbildungsministerin Schavan betonte anlässlich des Starts <strong>der</strong> Initiative EDVANCE,<br />

die die weltweite Vermarktung <strong>der</strong> deutschen Berufsbildung för<strong>der</strong>n soll: „Das deutsche<br />

Berufsbildungssystem gilt international als vorbildlich – sorgt es doch mit seiner engen Verknüpfung<br />

von ... Ausbildung in den Betrieben und ... Berufsschulen dafür, dass 90 Prozent<br />

<strong>der</strong> Auszubildenden direkt nach ihrer Lehre einen Job erhalten.“ BMBF: Pressemitteilung<br />

030/2008 v. 19.02.2008, http://www.bmbf.de/press/2240.php (Abruf 15.10.09)<br />

Die hohen Quoten sind allerdings nicht belegt.<br />

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