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Neue Wege beruflicher Qualifizierung zur Stärkung der ...

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Pressestimmen<br />

Die große Zahl <strong>der</strong> Betroffenen lässt erkennen, dass das Übergangssystem mehrere<br />

Jahrgänge umfasst (vgl. Kap. 2.3 und 2.4), und zwar in verschiedenartigen<br />

Formen o<strong>der</strong> Maßnahmen. Daraus entsteht ein erheblicher finanzieller Aufwand<br />

für die öffentliche Hand, <strong>der</strong> weit höher liegt als die Einsparung durch die günstige<br />

Kostensituation <strong>der</strong> betrieblichen Ausbildung insgesamt. Das reduzierte<br />

Dualsystem erweist sich also als extrem kostenintensiv.<br />

In den Medien wurde auf die Problematik <strong>der</strong> Lücke im Lehrstellenangebot und<br />

<strong>der</strong> Warteschleifen vereinzelt kritisch eingegangen. So stellte die Zeitschrift<br />

STERN fest 230 :<br />

„Tatsächlich ist die geschlossene Lehrstellenlücke in erster Linie statistischen<br />

Tricks zu verdanken. ... Von den „Lehrstellensuchenden des vergangenen Berichtsjahres<br />

wurde nur knapp jedem zweiten eine Lehrstelle vermittelt. Der<br />

Rest wurde mit ... an<strong>der</strong>en ‚Maßnahmen’ versorgt.“<br />

Über die Ergebnisse einer im Auftrag <strong>der</strong> Stadt Stuttgart vom Deutschen Jugendinstitut<br />

durchgeführten stichprobenartigen Befragung zum Verbleib von<br />

Haupt- und För<strong>der</strong>schülern im Zeitraum von drei Jahren nach <strong>der</strong> Schulentlassung<br />

wurde berichtet 231 :<br />

„Fast ein Drittel aus dem Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) o<strong>der</strong> dem Berufseinstiegsjahr<br />

(BEJ) blieb ein weiteres Jahr in dieser Warteschleife, 13 Prozent<br />

nahmen Jobs an o<strong>der</strong> fielen aus dem Bildungs- und Ausbildungssystem heraus.<br />

Nur 22 Prozent haben eine Lehrstelle bekommen. ... Zählt man die<br />

Hauptschüler, die erneut ins BVJ o<strong>der</strong> BEJ gingen, hinzu, haben 41 Prozent<br />

<strong>der</strong> Schüler keine zufriedenstellende Anschlussmöglichkeit.“<br />

Der Beitrag von Uwe Jean Heuser in <strong>der</strong> ZEIT geht auf verschiedene Zusammenhänge<br />

ein 232 :<br />

– „Die EU setzt Deutschland bei den Berufschancen <strong>der</strong> Geringqualifizierten<br />

auf den drittletzten Rang. Schon vor <strong>der</strong> Krise waren mehr als 17 Prozent <strong>der</strong><br />

Erwerbspersonen mit einfachem Bildungsniveau arbeitslos und nicht einmal<br />

vier Prozent <strong>der</strong> gut Ausgebildeten.“<br />

– „Jährlich fallen rund 150.000 Jugendliche ganz aus dem Fahrstuhl heraus,<br />

weil sie gar keine Ausbildung beginnen. Dieses Drama wurde in Deutschland<br />

an<strong>der</strong>s als in den meisten Industrielän<strong>der</strong>n zuletzt auch noch größer. Es ist<br />

schädlich, weil es unfair ist. Und es ist schädlich, weil die Volkswirtschaft<br />

mehr qualifizierte Arbeitnehmer braucht und weniger Transferempfänger.“<br />

– „Und nach <strong>der</strong> Schulzeit sollte es mehr Angebote <strong>zur</strong> beruflichen <strong>Qualifizierung</strong><br />

geben. Mindestens fünf Milliarden Euro müssten jährlich investiert werden,<br />

um den Kin<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Einwan<strong>der</strong>er gleichwertige Bildungschancen zu<br />

schaffen, rechnen die Berater vor. Dann kommt es: Hielte man dieses Pro-<br />

230 Heft 3/2009<br />

231 „Viele Jugendlichen finden keinen Anschluss.“ Schwarzwäl<strong>der</strong> Bote Nr. 253 vom 02.11.09<br />

232 „Wo bleibt die Gerechtigkeit?“ DIE ZEIT Nr. 46, 05.11.09, S. 23f.<br />

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