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Neue Wege beruflicher Qualifizierung zur Stärkung der ...

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Fehlende<br />

Vergleichs-<br />

erfahrungen<br />

Komparatives<br />

Vorgehen<br />

Fragenraster<br />

An diesem Beispiel zeigt sich, dass in Deutschland im Bereich Bildungs- und<br />

Berufsbildungsforschung nur vereinzelt auf fundierte und in systematischer<br />

Form erarbeitete Vergleichsergebnisse <strong>zur</strong>ückgegriffen werden kann. Die öffentliche<br />

Hand investierte bisher noch kaum in die Vergleichsforschung, während<br />

für an<strong>der</strong>e Forschungsgebiete ausreichende Mittel <strong>zur</strong> Verfügung gestellt wurden.<br />

Eng damit verbunden ist, dass von an<strong>der</strong>er Seite vorgelegte Vergleichsergebnisse<br />

kaum beachtet werden. Ein internationaler Berufsbildungsvergleich<br />

erscheint also als eine schwer zu bewältigende Aufgabe, obwohl sich – wie in<br />

Kap. 2.3 und 2.4 gezeigt wird – schon anhand <strong>der</strong> in Deutschland erstellten Statistiken<br />

in Gegenüberstellung zu an<strong>der</strong>en Staaten erhebliche Schwachpunkte<br />

erkennen lassen.<br />

Die jüngsten Überlegungen zu internationalen Vergleichen <strong>der</strong> Berufsbildungssysteme<br />

geben kaum ein klares Bild zum notwendigen Arbeitsaufwand und den<br />

Arbeitsschritten systematischer Vergleichsuntersuchungen. Weitgehend besteht<br />

Unsicherheit, wie ein Vergleich methodisch anzulegen ist. Anhaltspunkte für die<br />

Durchführung komparativer Untersuchungen von Berufsbildungssystemen sind<br />

nachfolgend kurz skizziert. 46<br />

Ein ergebnisorientierter Vergleich benötigt eine Vergleichsbasis und ein Vergleichsziel.<br />

Die Vergleichsbasis entsteht aus <strong>der</strong> Gegenüberstellung von Informationseinheiten<br />

für jedes <strong>der</strong> einbezogenen Län<strong>der</strong> – auch als Elemente <strong>der</strong><br />

Vergleichsbasis bezeichnet – die in Bezug auf Aussagegehalt und Aussageumfang<br />

abgeglichen sind.<br />

Durch ein detailliertes Fragenraster werden die Informationen für jede Einzelfrage<br />

parallel für die einbezogenen Län<strong>der</strong> ermittelt. Aus <strong>der</strong> so gewonnenen<br />

umfangreichen Informationsbasis entstehen durch stufenweise Verdichtung <strong>der</strong><br />

erkennbaren Unterschiede Leistungsprofile <strong>der</strong> Berufsbildungssysteme <strong>der</strong> einbezogenen<br />

Län<strong>der</strong>. Diese werden z. B. an den auf EU-Ebene einvernehmlich<br />

beschlossenen Zielen gemessen, so dass Erreichen und Zurückbleiben gegenüber<br />

diesen Zielen für jedes System deutlich hervortreten. Dabei rückt die Leistungsfähigkeit<br />

des eigenen Systems vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Stärken und Schwächen<br />

an<strong>der</strong>er Systeme ins Zentrum <strong>der</strong> Analyse. Damit ist das Vergleichsziel erreicht.<br />

Aus <strong>der</strong> Bewertung des Umfangs <strong>der</strong> Zielerreichung lassen sich darauf aufbauend<br />

Handlungsanfor<strong>der</strong>ungen ableiten.<br />

46 Vgl. Waterkamp, Dietmar: Zur Methodik des internationalen Vergleichs. In G. Rothe:<br />

Berufliche Bildung in Deutschland. Das EU-Reformprogramm „Lissabon 2000“ als Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

für den Ausbau neuer <strong>Wege</strong> <strong>beruflicher</strong> <strong>Qualifizierung</strong> im lebenslangen<br />

Lernen. Universitätsverlag Karlsruhe. Karlsruhe 2008, S. 406ff.<br />

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