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Neue Wege beruflicher Qualifizierung zur Stärkung der ...

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Bedeutung dieses<br />

Entwicklungs-<br />

abschnitts<br />

<strong>Stärkung</strong><br />

des staatlichen<br />

Einflusses<br />

Bundesregierung und <strong>der</strong> KMK im Jahre 1972 getroffenen Vereinbarung, dem<br />

so genannten „Gemeinsamen Ergebnisprotokoll“ abgestimmt. 71 Damit ist auf<br />

dieser Ebene zwar eine erste Voraussetzung für das zielgerichtete Ausbilden in<br />

Betrieb und Berufsschule gegeben. Einem konstruktiven Zusammenwirken steht<br />

allerdings die dem Ausbildungsbetrieb gesetzlich zugewiesene Verantwortung<br />

für den Ausbildungserfolg entgegen.<br />

Das Berufsbildungsgesetz brachte im Prinzip kaum <strong>Neue</strong>rungen, außer <strong>der</strong> Einbeziehung<br />

weiterer Kammern und <strong>der</strong> Fixierung <strong>der</strong> Rechte <strong>der</strong> Kammern über<br />

ein Bundesgesetz. Übereinstimmend mit <strong>der</strong> Initiative des Deutschen Bildungsrats<br />

spiegelt sich im BBiG die Auffassung wi<strong>der</strong>, dass <strong>der</strong> Betrieb weit mehr als<br />

das Erfahrungslernen leisten soll. Er trägt die alleinige Verantwortung für das<br />

Erreichen des Ausbildungsziels.<br />

l) Markierungspunkte als Initiative von Bundeskanzler Brandt 1973<br />

Nach Ende <strong>der</strong> Großen Koalition, in die die Verabschiedung des Berufsbildungsgesetzes<br />

fiel, bemühte sich Kanzler Willy Brandt, die Kompetenz des Staates in<br />

<strong>der</strong> beruflichen Bildung zu verankern und das BBiG entsprechend zu än<strong>der</strong>n. In<br />

seiner Regierungserklärung vom 18.01.1973 hatte er die berufliche Bildung<br />

explizit zu einem Reformvorhaben erhoben:<br />

„Die Chancengleichheit verlangt für die berufliche Bildung den gleichen<br />

Rang, wie ihn an<strong>der</strong>e Bildungsbereiche haben“ und for<strong>der</strong>te deshalb: „Das<br />

Berufsbildungsgesetz muß neu gefaßt werden.“ 72<br />

Als Grundlage dafür legte die Bundesregierung im November 1973 die so genannten<br />

Markierungspunkte vor. In <strong>der</strong> Einleitung zu diesen wird betont, dass<br />

bisher die weiterführenden allgemein bildenden Schulen und Hochschulen im<br />

Vor<strong>der</strong>grund des gesellschaftlichen Interesses wie auch <strong>der</strong> finanziellen Unterstützung<br />

durch die öffentliche Hand gestanden hätten, während die berufliche<br />

Bildung strukturell, personell und finanziell ein Schattendasein führe. 73 Die Markierungspunkte<br />

hoben als wichtigste Voraussetzungen für die Verbesserung <strong>der</strong><br />

Qualität <strong>der</strong> beruflichen Bildung und insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> betriebsgebundenen Ausbildung<br />

u. a. hervor:<br />

71 Gemeinsames Ergebnisprotokoll betreffend das Verfahren bei <strong>der</strong> Abstimmung von Ausbildungsordnungen<br />

und Rahmenlehrplänen im Bereich <strong>der</strong> Beruflichen Bildung zwischen<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung und den Kultusministern(-senatoren) <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> vom 30.05.1972.<br />

Vgl. hierzu Illerhaus, Klaus: Die Kultusministerkonferenz – Aufgaben und Bedeutung für<br />

die duale Berufsausbildung in Deutschland. In: Die Koordinierung <strong>der</strong> Berufsausbildung<br />

in <strong>der</strong> Kultusministerkonferenz. Festschrift anlässlich <strong>der</strong> 250. Sitzung des Unterausschusses<br />

für Berufliche Bildung <strong>der</strong> Ständigen Konferenz <strong>der</strong> Kultusminister <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Bundesrepublik Deutschland (UABBi) am 16./17. Juni 2005 in Potsdam. Hg. von Klaus<br />

Illerhaus, Senatsrat im Sekretariat <strong>der</strong> Kultusministerkonferenz. Bonn 2005, S. 10f.<br />

72 Zitiert nach Greinert, Wolf-Dietrich: Realistische Bildung in Deutschland. Ihre Geschichte<br />

und aktuelle Bedeutung. Hohengehren 2003, S. 126<br />

73 Vgl. Der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft: Grundsätze <strong>zur</strong> Neuordnung <strong>der</strong><br />

Berufsbildung (Markierungspunkte). Vom Bundeskabinett am 15.11.1973 beschlossen. S. 1<br />

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