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Neue Wege beruflicher Qualifizierung zur Stärkung der ...

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Von <strong>der</strong><br />

Grundstufe<br />

zum Grundberuf<br />

Ausbildungs-<br />

struktur<br />

Zusammenwirken<br />

von Lernfeld und<br />

Erfahrungslernen<br />

Hinzu kommt, dass sich in zahlenmäßig schwach vertretenen Berufen die Organisation<br />

des Unterrichts in Fachklassen in <strong>der</strong> Berufsschule erleichtert.<br />

Der in Baden-Württemberg für den Schulentwicklungsplan II zuständige Kultusminister<br />

Wilhelm Hahn begründete in seinem Geleitwort zum Untersuchungsbericht<br />

die Notwendigkeit einer breiten Ausbildungsbasis wie folgt:<br />

„Sie muss sogar Grundlage sein für Berufe, die es erst in Zukunft geben<br />

wird. Eine breitere Grundausbildung bedeutet für den einzelnen, da sie ihn<br />

flexibler macht, mehr Sicherheit, wie Arbeitslosenstatistiken erkennen lassen.“<br />

215<br />

Die deutsche Wirtschaft konnte sich damals mit <strong>der</strong> Stufung im Ausbildungsbereich<br />

nicht anfreunden; erst in jüngster Zeit wird dieses Modell wie<strong>der</strong> diskutiert.<br />

In <strong>der</strong> Fachdiskussion werden ein- o<strong>der</strong> zweijährige Grundstufen bisher<br />

grundsätzlich in dreijährige Ausbildungsgänge einbezogen. Die Grundstufe<br />

schließt dabei allerdings nicht mit einem berufsqualifizierenden Abschluss ab.<br />

Die hier als Ergänzung vorgeschlagene zweijährige Grundqualifizierung führt<br />

dagegen direkt zu einem berufsqualifizierenden Abschluss in <strong>der</strong> Fachbreite<br />

Berufsgruppe. Dieser Ausbildungsgang ist also nicht als Vorstufe konzipiert, die<br />

in eine dreijährige duale Ausbildung einmündet. Er entspricht den mit den EU-<br />

Vorschlägen vom Jahre 1979 gegebenen Möglichkeiten.<br />

So versteht sich die hier vorgestellte zweijährige Ausbildung als erster berufsqualifizieren<strong>der</strong><br />

Abschluss, <strong>der</strong> einmal den Übergang in eine Erwerbstätigkeit<br />

gestattet und zum an<strong>der</strong>en die Basis für den Aufstieg in darüber liegende Berufsbildungsebenen<br />

bildet. Damit ist es den einbezogenen Jugendlichen später<br />

auch möglich, in einen betriebsgebundenen Ausbildungsgang gemäß BBiG<br />

überzuwechseln, sofern die Fachrichtungen in den Grundzügen übereinstimmen.<br />

Die Abbildung 18 zeigt die Struktur <strong>der</strong> zweijährigen Grundqualifikation. Der<br />

Block auf <strong>der</strong> linken Seite <strong>der</strong> Zeichnung bezieht sich auf die Berufspraxis mit<br />

Schwerpunkt Erfahrungslernen, die übrigen Fel<strong>der</strong> auf die verschiedenen Aufgabenbereiche<br />

<strong>der</strong> Teilzeitberufsschule. Diese ist unterteilt in den berufsbezogenen<br />

Pflichtteil links und die rechts außen dargestellten Wahlmöglichkeiten in<br />

Form von Modulen verschiedener Art.<br />

Der dargestellte beruflich-fachliche Kernbereich unterscheidet pro anno, hier als<br />

Modell, jeweils zwei Lernfeldeinheiten, die – gezeigt durch den Doppelpfeil –<br />

mit dem Erfahrungslernen im Betrieb abgestimmt sind, und schließt parallel<br />

dazu alle Lerneinheiten ein, die in systematischer Form geboten werden müssen;<br />

dies gilt auch für die fachpraktischen Grundlagen. In Frankreich werden diese<br />

beispielsweise in kombinierten Räumen vermittelt, in denen entsprechende<br />

Werkzeuge und Maschinen sowie auch Zeichentische untergebracht sind. Der<br />

französische Lehrer im Centre de Formation d’Apprentis unterrichtet also beide<br />

215 A.a.O., S. XVI<br />

142

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