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Immunhistologische Charakterisierung primärer Neoplasien des ...

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Literaturübersicht<br />

die Mikrogliomatose in der Humanmedizin als primäres ZNS-Lymphom klassifiziert<br />

wird bildet sie in der Veterinärmedizin eine eigenständige Entität, die aufgrund <strong>des</strong><br />

Fehlens angiozentrisch angeordneter Tumorzellen von der Retikulose differenziert<br />

wird (FRAUCHIGER und FANKHAUSER, 1957; RUSSEL und RUBINSTEIN, 1963;<br />

RUBINSTEIN, 1964; VANDEVELDE et al., 1981). Betroffen sind vorwiegend ausgewachsene<br />

und alte Hunde (WILLARD und DE LAHUNTA, 1982). Die meist nur mikroskopisch<br />

erkennbaren Veränderungen finden sich diffus in der weißen Substanz<br />

der zerebralen Hemisphären, dem Hirnstamm oder dem Kleinhirn (VANDEVELDE et<br />

al., 1985; SUMMERS et al., 1995). Morphologisch ähneln die Zellen der sogenannten<br />

“rod-shaped“ Mikroglia mit länglichen, stark basophilen Kernen und undeutlichen<br />

Zellgrenzen. Die Zahl der Mitosen variiert. Ob der Tumor nun eine wirkliche mikrogliomatöse<br />

Neoplasie darstellt oder den primitiven neuroektodermalen Tumoren zugeteilt<br />

werden kann, ist noch unklar (KOESTNER et al., 1999).<br />

2.1.4.3.1 Maligne Histiozytose<br />

Dieser Tumor ist kein <strong>primärer</strong> ZNS-Tumor, sondern gehört zu den generalisierten<br />

multizentrischen Erkrankungen. Der Berner Sennenhund ist besonders disponiert für<br />

die maligne Histiozytose, jedoch können auch andere Rassen erkranken. Der <strong>des</strong>truierend<br />

wachsende Tumor infiltriert diffus die Meningen oder bildet große Knoten<br />

im Parenchym (SUZUKI et al., 2003). Histologisch sind bizarre, große, histiozytoide<br />

und oft multinukleäre Zellen mit abnormalen Mitosefiguren zu finden (CHANDRA et<br />

al., 1999; KOESTNER et al., 1999).<br />

2.1.4.3.2 <strong>Immunhistologische</strong> Phänotypisierung der Lymphome und hämatopoietischen<br />

Tumoren<br />

Im Gegensatz zum Menschen sind über 90% der Lymphome bei Hund und Katze mit<br />

dem T-Zell Lymphozyten Antikörper (CD3) darstellbar (FERRER et al., 1993; FON-<br />

DEVILA et al., 1998; KOESTNER et al., 1999). Primäre zentrale B-Zell-Lymphome<br />

treten beim Hund auf und zeigen eine Immunreaktivität mit dem B-Zell-Marker<br />

CD79. <strong>Immunhistologische</strong> Studien der neoplastischen Retikulose ergaben Hinweise<br />

auf einen histiozytären und Makrophagen-ähnlichen Ursprung (KOESTNER und<br />

HIGGINS, 2002), da die Mehrzahl der Zellen CD18 exprimiert, während eine Färbung<br />

mit CD3 und CD79 (Klon: HM57) negativ ausfällt. Manche der Tumoren sind<br />

positiv für Makrophagen-Marker und exprimieren monoklonale Immunglobuline. Für<br />

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