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Immunhistologische Charakterisierung primärer Neoplasien des ...

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Literaturübersicht<br />

2.2 Das Multiblocksystem (“tissue microarray“)<br />

Die routinemäßige Diagnostik von Hirntumoren erfolgt an konventionellen Schnitten<br />

mittels H.E.-Färbung und darüber hinaus durch histologische Spezialfärbungen und<br />

die Immunhistologie sowie teilweise durch die Elektronenmikroskopie. Das bedeutet<br />

für Serienuntersuchungen einen sehr hohen Aufwand von Material und Zeit. Das in<br />

den vergangenen Jahren in der Humanmedizin von KONONEN et al. (1998) etablierte<br />

Multiblocksystem, auch “tissue microarray“ genannt, bietet eine Alternative, in dem<br />

bis zu 1000 verschiedene Gewebeproben auf einem einzigen Paraffinschnitt untersucht<br />

werden können. Kleine Stanzbiopsien werden aus den zu untersuchenden<br />

Geweben <strong>des</strong> Donorblockes entnommen und in einen Empfängerblock (“recipient<br />

block“) eingebettet.<br />

Besonders geeignet ist das System für die Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH),<br />

RNA-in-situ-Hybridisierung und immunhistologische Untersuchungen (KONONEN et<br />

al., 1999; MOCH et al., 2001). Im Vergleich zu Untersuchungen an konventionellen<br />

Schnitten weist das Multiblocksystem zahlreiche Vorteile auf: Zeitersparnis, verminderter<br />

Verbrauch von Reagenzien, geringerer finanzieller Aufwand, gleichzeitige Untersuchung<br />

einer großen Probenanzahl unter identischen Bedingungen, Reduktion<br />

<strong>des</strong> Archiv- und Untersuchungsmaterials und die Erhaltung <strong>des</strong> Originalblocks<br />

(MILLS et al., 1995; SCHRAML et al., 1996). Ein möglicher Nachteil dieser Methodik<br />

besteht in der Tumorheterogenität, die aufgrund der kleinen Fläche der Tumorstanze<br />

nicht immer einen für das Tumorgewebe repräsentativen Bereich enthält (CAMP et<br />

al., 2000; GILLETT et al., 2000; HOOS et al., 2001). Die Untersuchung mehrerer<br />

Stanzen eines Tumors aus unterschiedlichen Arealen wirkt diesem Nachteil entgegen<br />

(KALLIONIEMI et al., 2001). Vergleichende Studien zeigen, dass die Ergebnisse<br />

der Immunhistologie von 1 bis 2 Stanzen pro Tumor mit den Ergebnissen der konventionellen<br />

Schnitte zu über 95% übereinstimmen (TORHORST et al., 1999; CAMP<br />

et al., 2000; GILLETT et al., 2000). Die Vergrößerung <strong>des</strong> Stanzendurchmessers (><br />

2 bis 4 mm, sonst 0,6 -1,2 mm) nimmt keinen Einfluss auf die Repräsentativität<br />

(KALLIONIEMI et al., 2001). In der Veterinärmedizin ist diese Methode bis jetzt noch<br />

nicht für die immunhistologische Untersuchung von Tumoren bei Haustieren eingesetzt<br />

worden.<br />

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