linguistische
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Vorgaben, und es musste sich auch nicht um eigens im Rahmen meiner<br />
Lehrveranstaltung verfasste Texte handeln. Dementsprechend wurden<br />
erste Seiten von sehr unterschiedlichen Texten geliefert: Sie entstammten<br />
schulischen Fachbereichsarbeiten, fertigen universitären Seminararbeiten<br />
und Texten, die sich in Ausarbeitung befanden.<br />
In meinen Ausführungen werde ich vor allem die Erkenntnis-Möglichkeiten<br />
analysieren, dabei den Faktor Zeit mit bedenken, und abschließend<br />
die psychologische Komponente der Emotionen reflektieren.<br />
Erkenntnis: Welche Gestaltungsmerkmale können<br />
anhand einer „ersten Seite“ beurteilt werden?<br />
Den Studierenden sollte die Bedeutung bestimmter Textcharakteristika,<br />
die auf spezifische LeserInnenkreise abzielen, bewusst werden. Die<br />
Absicht, bestimmte LeserInnenkreise anzusprechen und zu „gewinnen“,<br />
sollte sich in einer entsprechenden Wahl von Textmerkmalen niederschlagen.<br />
1. Titel: Hier gibt es äußere Merkmale, worauf sich Fragen beziehen wie:<br />
Ist der Titel lang oder kurz? Besteht er aus Ober- und Untertitel? Daneben<br />
gibt es inhaltliche Merkmale: Ist der Titel sachlich-informativ oder<br />
eher reißerisch, auf das Erwecken von Neugier abzielend? Vermittelt er<br />
eine Vorstellung vom Inhalt des Artikels? Es lässt sich kaum allgemein<br />
gültig festlegen, wie ein guter Titel auszusehen hat. Die Eigenart des Titels<br />
ergibt sich aus der gewählten Strategie zur Gewinnung bestimmter Leser-<br />
Innenkreise.<br />
2. Einstieg: Worum geht es im ersten Absatz, insbesondere im ersten Satz?<br />
Wird als Einstieg ein aktuelles Ereignis gewählt, ein konkretes Beispiel,<br />
ein Zitat oder eine allgemeine Aussage? Die Art des Einstiegs ist ein –<br />
manchmal ungewolltes – Signal an die LeserInnen im Hinblick auf das,<br />
was sie vom Folgenden erwarten dürfen: Spannung, Aktualitätsbezug,<br />
Überblick, neue Forschungsergebnisse usw. Je nach Signal fühlen sich<br />
andere LeserInnenkreise angesprochen.<br />
3. Das bei den LeserInnen bereits Vorausgesetzte: Fängt der Text quasi beim<br />
„Nullpunkt“ an, oder werden bestimmte Vorkenntnisse vorausgesetzt? 3<br />
Werden LeserInnen am Beginn allmählich an das spezielle Thema des<br />
Aufsatzes herangeführt (etwa unter der Überschrift „Einleitung“)? Wie<br />
ausführlich wird die Forschungslandschaft dargestellt, in die das eigene<br />
Thema einzuordnen ist?<br />
4. Zielvorstellung: Werden Ziel und Grenze der Untersuchung genannt<br />
(etwa mit den Worten: „In diesem Aufsatz will ich zeigen, …“)? Erfahren<br />
die Lesenden folglich, was sie von der Lektüre dieses Aufsatzes erwarten<br />
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