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scheidungen fördern, indem sie Seminare im zweiten Studienabschnitt<br />

nützen, um die Studierenden zur Themensuche im Umfeld des Seminarthemas<br />

aufzufordern. Davon wäre zu erwarten, dass DiplomandInnen<br />

bereits vor Beginn ihrer Arbeit einen ersten groben Literaturüberblick<br />

erwerben – und seltener in die verbreitete Falle tappen, ihre Fragestellung<br />

aus Unkenntnis des Themas zu breit anzulegen. Die Aufgabe der Themeneingrenzung<br />

und des Herausschälens einer geeigneten Fragestellung<br />

gelingt leichter bei einem Themenbereich, zu dem schon erste Vorerfahrungen<br />

gesammelt werden konnten. Sobald einmal ein Thema ins Auge<br />

gefasst ist (und nicht erst wenn es fix vereinbart wurde), sollte außerdem<br />

so früh wie möglich mit dem Schreiben begonnen werden. Betreuende<br />

können an diesem Punkt dazu anleiten, das Schreiben als Instrument des<br />

Denkens zu begreifen und seine verschiedenen Funktionen im Diplomarbeitsprozess<br />

zu nutzen: Das Führen eines Forschungstagebuchs, die<br />

Einübung strukturierender Techniken (zur Klärung und Konzepterstellung)<br />

und die Verwendung kreativer Techniken (um den Schreibfluss<br />

aufrechtzuerhalten) sollten den DiplomandInnen spätestens jetzt<br />

als Werkzeuge näher gebracht werden (vgl. von Werder 2000). Schließlich<br />

wäre zu empfehlen, möglichst früh den Umgang mit Sprache in der<br />

Wissenschaft zu thematisieren. Solange das wissenschaftliche Schreiben<br />

nicht explizit gelehrt wird, sollten vorgegebene wissenschaftliche Texte<br />

(die oft das einzige Modell für DiplomandInnen darstellen) auch unter<br />

sprachlichen Gesichtspunkten sehr sorgfältig ausgewählt werden.<br />

Informationen bereitstellen<br />

Gleichzeitig ist es von Anfang an bedeutend, DiplomandInnen über die<br />

Anforderungen und Charakteristika der Diplomarbeit zu informieren –<br />

dieser Wunsch nach mehr Information wird sowohl durch meine erste<br />

Fragebogenauswertung als auch durch konkrete Arbeitserfahrungen<br />

bestätigt. Online verfügbare Postgraduierten-Manuale diverser Universitäten<br />

im englischen Sprachraum stellen einen derartigen Versuch der<br />

rechtzeitigen und umfassenden Information dar. Hierzulande setzen sich<br />

spezielle DiplomandInnen-Informationen einzelner Betreuender auf den<br />

jeweiligen Internetseiten durch, die eine wichtige Orientierungshilfe für<br />

Studierende bilden können. Generell sollten Diplomarbeits-EinsteigerInnen<br />

ein Informationspaket erhalten, das zumindest aus folgenden Teilen<br />

besteht: einer Literaturliste mit einschlägiger Ratgeberliteratur, einem<br />

Verzeichnis zusätzlicher Anlaufstellen (wie z.B. Studierendenberatungen),<br />

Hinweisen zur konstruktiven und effizienten Zusammenarbeit mit<br />

BetreuerInnen und KollegInnen sowie Informationen zu den aktuellen<br />

gesetzlichen Grundlagen der Diplomarbeit, zur (erweiterten) Bibliotheksbenützung,<br />

zu speziellen Förderungsmöglichkeiten im Rahmen der<br />

Diplomarbeit, zu den formalen Erfordernissen der Diplomarbeit, zu den<br />

erforderlichen bürokratischen Schritten und den einzuhaltenden Fristen.<br />

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