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escheiden erscheinen. Öffentlich inszenierte Lehrszenen, wie sie einige<br />

Universitäten an bestimmten Tagen veranstalten, neigen eher dazu, in<br />

reduzierter Form vorzuführen, was ehedem komplexer Forschungsprozess<br />

war, wobei das ursprüngliche Risiko, ob und welche Erkenntnis zustande<br />

kommen wird, nicht mehr präsent ist. Ergebnisoffenere, methodisch<br />

geleitete Erkundungen wären manchmal eine Alternative. Einige Institute<br />

versuchen durch die inszenierte Vergabe von Preisen für besonders<br />

gelungene Diplomarbeiten Öffentlichkeit für Forschungs- und Schreibaktivitäten<br />

ihrer Studierenden zu gewinnen, und sind mit dieser Strategie,<br />

solange es nicht jedes Institut macht, erfolgreich. Hochschullehrende,<br />

die das Lehren und Lernen wissenschaftlichen Schreibens erforschen und<br />

solche, die an diesbezüglicher Lehrentwicklung interessiert sind, müssten<br />

sich in Österreich erst zu einer Community zusammenfinden. 14 Der von<br />

außen unsichtbare Prozess wissenschaftlichen Schreibens und sein Lehren<br />

und Lernen würden durch Aktivitäten der Schreibforschung und der<br />

Schreibdidaktik Sichtbarkeit gewinnen und zur Plausibilisierung kostenintensiver<br />

Lehre in einem universitären Kernbereich beitragen.<br />

4. Schreibenlehren und -lernen an österreichischen<br />

Universitäten<br />

Wenngleich sporadische Veröffentlichungen schon vorher erschienen<br />

sind 15 – wissenschaftliches Schreiben im Studium wurde an österreichischen<br />

Universitäten vor allem erst im letzten Jahrzehnt zu einem<br />

Thema. Will man diese Aussage belegen, stößt man zunächst auf zahlreiche<br />

Homepages von Instituten und Hochschullehrenden, die Informationen<br />

zum Verfassen wissenschaftlicher Texte präsentieren, Hinweise für das<br />

Verfassen von Exposees geben etc. Man findet Bücher, die von Hochschullehrenden<br />

österreichischer Universitäten verfasst wurden und Bezeichnungen<br />

wie „Wissenschaftlich schreiben“, „Schreib-Guide“, „Praxisbuch“,<br />

„Einführung“, „Leitfaden“ im Titel führen. Manche sind für Studierende<br />

nur des eigenen Faches verfasst (und böten auch der Kollegenschaft ein<br />

interessantes Terrain für hochschuldidaktische Diskussionen), in manchen<br />

steht das Schreiben wissenschaftlicher Texte in engem Zusammenhang<br />

mit Methodenlehre und Wissenschaftstheorie, in anderen stehen Computernutzung,<br />

Literaturrecherche, Zitation, Formatierung und Titelblattgestaltung<br />

im Vordergrund; zumeist handelt es sich um diskussionsoffene<br />

und zur Reflexion anregende Literatur, selten um Lehrbücher im engen<br />

Sinn oder um Bücher, deren Verfasser zu glauben scheinen, definiten Rat<br />

für alle Fälle geben zu können. Auf der einen oder anderen Universitätshomepage<br />

sind (selten genug) Kurse zu entdecken, welche die Universität<br />

ihren Hochschullehrenden zur Diskussion und Entwicklung der Schreibdidaktik<br />

anbietet. 16 Als erste österreichische Universität hat die Universität<br />

Klagenfurt 2005 ein SchreibCenter als Besondere universitäre Einrichtung<br />

in ihrer Satzung verankerte. Das im Aufbau begriffene SchreibCenter hat<br />

kissling_korr.1.indd 15 14.09.2006 11:09:10 Uhr<br />

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