linguistische
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Wissenschaft, dem die Tätigkeit des Schreibens bestenfalls als fertiges<br />
Buch, als Aufsatz, nicht als Prozess zugeordnet war, führte zu unklaren<br />
bzw. unerfüllbaren Ansprüchen, die wir an unsere ersten Arbeiten stellten.<br />
3. Falscher Anspruch: Eigene Theorie erfinden<br />
Wir glaubten, wir müssten in unseren Arbeiten eine neue (pädagogische)<br />
Theorie erfinden. Mit dieser Vorgabe im Kopf warteten wir beim Schreiben<br />
vergeblich auf den Einfall, bis wir es mit der Zeit als sinnlos aufgaben<br />
und die Seminararbeit verwarfen. Was wir damals allerdings nicht<br />
erkannten, war, dass dieser Anspruch, wenn nicht überhaupt falsch, so<br />
jedenfalls prinzipiell überfordernd ist. Nicht nur wir, auch unsere Mitstudierenden<br />
hätten ihn wahrscheinlich nicht einlösen können. Trotzdem<br />
führten wir das Misslingen der ersten Seminararbeit auf unsere persönliche<br />
Unfähigkeit zu wissenschaftlichem Schreiben zurück.<br />
4. Wissenschaftstheoretische Verständnisprobleme?<br />
Über Wissenschaft, wissenschaftliches Arbeiten, welche wissenschaftlichen<br />
Methoden es gibt und wie sie angewendet werden – davon müssten<br />
wir laut Studienplan bereits im ersten Abschnitt erfahren haben, gibt es<br />
doch einen eigenen Methodenbereich mit dafür vorgesehenen Lehrveranstaltungen,<br />
die wir besuchten. Auch in den Einführungsproseminaren<br />
war schon davon die Rede, was Wissenschaft sei.<br />
In Elisabeths Handout eines Einführungsproseminars stehen Sätze<br />
wie die folgenden: „Die Methode hermeneutischer Wissenschaftspositionen<br />
ist das Verstehen. Verstehen heißt Erfassen von Bedeutung aus<br />
wahrnehmbaren Zeichen.“ Oder: „Entsprechend der Unterscheidung<br />
Diltheys spricht man hier [Anm. beim Kritischen Rationalismus] nicht<br />
vom Verstehen sinnhafter Begebenheiten, sondern von ihrem Erklären.<br />
Erklären heißt, ein Ereignis aus mindestens einem allgemeinen Gesetz<br />
und Randbedingungen zu deduzieren.“ Oder: „Wissenschaft hat dahin<br />
gehend kritisch zu sein, dass sie die gesellschaftliche Wirklichkeit, von<br />
der sie selbst auch ein Teil ist, einer Kritik unterzieht, die an der Vorstellung<br />
von der Selbstbestimmung des Menschen und der Aufhebung<br />
von Entfremdung ausgerichtet ist.“ (Vgl. Rieder-Schabel, Proseminar<br />
Einführung in die Pädagogik, WS 1996/1997; Handout ohne Literaturangabe).<br />
Und Safia besuchte z.B. die Lehrveranstaltung Erfahrung<br />
und Intersubjektivität in der Erziehungswissenschaft: experimentelle,<br />
naturalistische und interpretative Forschung. Hier ging es durchaus um<br />
Wissenschaftstheorie und Forschungsmethoden, hier wurde man informiert<br />
über einige Auffassungen von Wissenschaft, über einige wichtige<br />
Entwicklungslinien der Pädagogik als wissenschaftliche Disziplin und<br />
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