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regeln werden in den wissenschaftlichen Schreibwerkstätten mithilfe<br />

von Textanalysen (Inhalts-, Sprach-, Struktur- und Stilanalyse) und<br />

dem Verfassen wissenschaftlicher Textproben sowie Rückmeldungen<br />

darauf vermittelt. Die adäquate Verwendung von Fachterminologie ist<br />

ferner integraler Bestandteil wissenschaftlicher Texte. Immer wieder<br />

aber wird diese unklar verwendet. Studierende darauf aufmerksam zu<br />

machen, ihr Verständnis fachspezifischer Terminologie immer wieder<br />

zu überprüfen, wirkt dem entgegen.<br />

• Methoden erwecken bei Studierenden in den wissenschaftlichen<br />

Schreibwerkstätten immer wieder Erstaunen: v.a. in Geistes-, Kultur-<br />

bzw. Humanwissenschaften, insofern zwar dem Forschungsgegenstand<br />

entsprechende empirische Methoden zumeist bekannt sind,<br />

doch von Methoden, mit denen Texte bearbeitet, verstanden und analysiert<br />

werden, noch kaum gehört wurde (z.B. hermeneutisches oder<br />

phänomenologisches Verfahren). In meinen Veranstaltungen wird von<br />

Studierenden immer wieder der Wunsch nach genauen Erklärungen<br />

jener Methoden und vor allem nach ihrer konkreten Realisierung<br />

formuliert. Doch angesichts der Vielfalt fachbereichsspezifischer<br />

Methoden kann die Wichtigkeit, Methoden korrekt anzuwenden, nur<br />

allgemein besprochen und muss auf Methodenseminare der Studienrichtungen<br />

verwiesen werden. Die Tatsache, dass es an den meisten<br />

Instituten Methodenseminare gibt, ändert nichts an der diesbezüglich<br />

häufigen Unwissenheit der Studierenden: Sei es, weil Methodenseminare<br />

zeitlich schon lange zurückliegen oder weil Methoden zwar theoretisch<br />

dargelegt wurden, eine konkrete Umsetzung aber fehlte. Das<br />

Schreiben von Diplomarbeiten (und Dissertationen) würde leichter<br />

fallen, wenn Methodenkenntnisse bereits in Bezug auf Seminararbeiten<br />

vermittelt würden. Doch macht die Vermittlung von Methoden<br />

erst wirklich Sinn, wenn sie unter Anleitung der Lehrenden geübt und<br />

die schriftlichen Ergebnisse besprochen werden.<br />

• Zitation und Quellenumgang bereiten Studierenden v.a. hinsichtlich<br />

spezifischer Fragestellungen Schwierigkeiten: Die Regel der Einheitlichkeit<br />

ist den meisten Studierenden ebenso geläufig wie die zwei<br />

voneinander unterschiedenen Hauptrichtungen des Zitierens in Form<br />

von Fußnoten oder direkt im Fließtext. Unkenntnisse bestehen aber<br />

immer wieder in Bezug auf die korrekte Zitation aus dem Internet<br />

sowie auf Textpassagen, vermittelt durch Sekundärliteratur. Ferner ist<br />

Studierenden – etwa bei einer Paraphrase – nicht klar, wo und wie<br />

sie einen Verweis auf den paraphrasierten Text geben sollen. Darüber<br />

hinaus ist der Unterschied zwischen Primär- und Sekundärliteratur<br />

häufig nicht bekannt. In meinen Veranstaltungen tritt diese Problematik<br />

einmal mehr zutage, zumal die gleiche Literatur bisweilen von<br />

mehreren Studierenden verwendet wird und bei der einen Diplomarbeit<br />

als Primär-, bei der anderen als Sekundärliteratur herangezogen<br />

kissling_korr.1.indd 176 14.09.2006 11:09:59 Uhr

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