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Zusammenhang relevanten Aspekten sind erschienen. An den Colleges<br />

und Universitäten existieren seit Ende der 60er Jahre viele Seminare<br />

zu den verschiedensten Aspekten des Schreibprozesses. Hier haben<br />

Studierende Gelegenheit, ihre Fähigkeiten zum kreativen Umgang mit<br />

Sprache und Text zu schulen. Die Inhalte der Lehrpläne reichen von<br />

Unterstützung der einzelnen Studierenden in Bezug auf die Auseinandersetzung<br />

mit eigenen Einstellungen zur Sprache und auf die eigenen<br />

Möglichkeiten, mit ihr umzugehen, bis hin zu konkreten didaktisch<br />

aufbereiteten Anleitungen zur Anfertigung unterschiedlicher Textsorten<br />

wie z.B. Laborbericht, Protokoll, Thesenpapier und zur kompetenten<br />

Nutzung der Fachdiskurse der eigenen Disziplin (vgl. von<br />

Werder 1993).<br />

Auf diese Weise werden, über eine allgemeine Sensibilisierung für<br />

sprachlichen Ausdruck hinaus, Studierende ermutigt, ihre Schreibfähigkeiten<br />

auszubilden – einerseits als Teil der Befähigung zum wissenschaftlichen<br />

Arbeiten, anderseits als Weg der Entwicklung ihrer kommunikativen<br />

Schreibkompetenzen.<br />

Weniger eindeutig ist dagegen der theoretische Hintergrund dieser<br />

Angebote, der erst seit den 60er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts im<br />

Zuge der sich entwickelnden Kreativitätsforschung eine größere wissenschaftliche<br />

Bedeutung erlangte. Im Folgenden soll hieraus einiges vorgestellt<br />

werden, insbesondere unter der Fragestellung der Übertragbarkeit<br />

auf den deutschsprachigen Raum.<br />

Theorien zum Schreibprozess in den USA und<br />

Möglichkeiten zu ihrer Übertragung auf den<br />

deutschsprachigen Raum<br />

Kognitive Modelle des Schreibprozesses (Flour, Hayes)<br />

Der kognitionspsychologische Ansatz erklärt den Schreibprozess rein auf<br />

der rationalen Ebene. Für diesen stehen in den USA Namen wie Flour,<br />

Hayes, Raymond u.a. Im folgenden Schema wird der Schreibprozess<br />

kognitionspsychologisch dargestellt (Baurmann/Weingarten 1995).<br />

Ein auf den kognitionspsychologischen Forschungen fußendes<br />

„kognitives Modell des Schreibprozesses“ hat für den deutschsprachigen<br />

Raum wohl als erster Lutz von Werder formuliert. In seinem Lehrbuch des<br />

kreativen Schreibens entwickelt er bereits 1991 für schreibdidaktische und<br />

-beraterische Angebote folgendes Bild:<br />

kissling_korr.1.indd 68 14.09.2006 11:09:26 Uhr

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