linguistische
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der Studierenden. Sie tragen aber aus ihrer Sozialisation heraus auch alle<br />
die Vorbehalte gegen die Lernbarkeit des Schreibens mit sich, die der<br />
deutschen Sprachkultur seit Jahrhunderten zu eigen ist. Es kommt hier<br />
darauf an, aus diesen Denkmustern auszubrechen und zu zeigen, dass<br />
Schreiben und fachbezogenes Denken so eng verzahnt sind, dass man<br />
sie nur gemeinsam lernen kann und dass nicht ein (abstraktes) Sprachwissen<br />
vorhanden ist, in das man die fachspezifischen Kenntnisse einfach<br />
einbetten kann.<br />
5. Schlussfolgerungen<br />
Die Einführung von schreibpädagogischen Einrichtungen wird wesentlich<br />
davon abhängen, ob sich die Hochschulen in Zukunft gezwungen sehen,<br />
ihre eigene Attraktivität zu steigern und ihre Studienangebote zu effektivieren.<br />
Allein die Einsicht in die Notwendigkeit von Schreibprogrammen,<br />
so hilfreich diese sein könnten, schafft noch keine Veränderungen.<br />
Es wird auch darauf ankommen, das Schreiben als eigene wissenschaftliche<br />
Disziplin zu profilieren. Solange das Schreiben neben oder<br />
zwischen den Disziplinen existiert, wird es immer marginal bleiben.<br />
Natürlich spräche nichts dagegen, dass eine vorhandene Disziplin sich<br />
des Schreibens annimmt, und neuere Entwicklungstendenzen lassen es<br />
als möglich erscheinen, dass die Germanistik diese Rolle übernehmen<br />
würde. Erfahrungsgemäß jedoch ist das Veränderungstempo innerhalb<br />
wissenschaftlicher Disziplinen sehr gering, so dass in absehbarer Zeit<br />
zwar einzelne Projekte aus der Germanistik kommen werden, jedoch<br />
kaum ein grundlegender Einstellungswandel, der dem Schreiben den<br />
zentralen Platz einräumen würde, den es verdient. Was sich jedoch innerhalb<br />
germanistischer Institute durchaus erreichen ließe, ist die Durchsetzung<br />
einzelner Professuren für Textproduktion, Textlinguistik oder<br />
Deutschdidaktik, die mit der zusätzlichen Aufgabe versehen werden,<br />
praktische Schreibprogramme für die Studierenden zu entwickeln. Die<br />
Umsetzung von Schreibprogrammen ist immer dann einfacher, wenn<br />
sie mit der Autorität einer wissenschaftlichen Disziplin wie der Germanistik<br />
auftreten als wenn sie aus der Peripherie erfolgen. Natürlich ließe<br />
sich Ähnliches auch aus Fächern wie der Pädagogik oder der Philosophie<br />
heraus entwickeln.<br />
Bei dem Versuch, neue Schreibprojekte zu installieren, sollte man<br />
einige Fehler vermeiden, die anfangs von der Schreibpädagogik oft<br />
gemacht worden sind. So ist es wichtig, die Notwendigkeit von Schreibprogrammen<br />
nicht (allein) mit den Schreibproblemen von Studierenden<br />
zu begründen. Das wird der Rolle des Schreibens in den Wissenschaften<br />
nicht gerecht und würde die schreibpädagogische Arbeit zwangsläufig an<br />
den Rand der Wissenschaften drängen. Schreiben ist ein konstituierender<br />
Bestandteil aller Wissenschaften, es ist ein heuristischer Vorgang, der eng<br />
mit der Erkenntnisproduktion verbunden ist, und lässt sich mit Recht<br />
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