linguistische
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und die emotionale Beteiligung größer sein mögen – wesentliche Eigenschaften<br />
eines Wissenschaftstextes, vor allem Begründungspflicht und<br />
nachvollziehbare Darstellung, müssen vorhanden sein, jedenfalls dann,<br />
wenn die schließlich gefällten Entscheidungen einer Geschäftsleitung,<br />
einer Behörde, des Gerichts auch ihrerseits argumentativ ausgewiesen sein<br />
müssen und nicht vom Belieben derer abhängen sollen, die entscheiden.<br />
2. In fragwürdigen Verhältnissen – Bedingungen für das<br />
Schreibenlernen und was es kostet, wenn sie nicht<br />
erfüllt sind<br />
Wissenschaftliche Texte schreiben zu lernen erfordert bereits in den<br />
Grundformen komplexe Fähigkeiten wie z.B. reflektierendes Auswählen,<br />
Aneignen und Vernetzen von Information, hermeneutisches Textverstehen,<br />
kohärentes Strukturieren von Gedanken, auf Begründung statt<br />
bloßem Meinen beruhendes Stellungnehmen und eine der Textart angemessene<br />
Sprachkompetenz. Auf Seiten der Studierenden erfordert das<br />
Erlernen dieser Kompetenzen u.a. Studienzeit, auf Seiten der Universität<br />
erfordert es u.a. die Bereitstellung betreuungsintensiver Lehre.<br />
Bedingung: Studienzeit<br />
Studierende werden sowohl außerhalb als auch innerhalb der Universität<br />
mit „Studienbeschleunigern“ konfrontiert. Medien transportieren und<br />
verstärken ein Klima, dem zufolge schnelle Studierende gute Studierende<br />
seien. 2 Eine kurze Studiendauer wird zunehmend zum dominierenden<br />
Kriterium für hohe Leistungsfähigkeit. Doch vor allem die vielen Teilzeitstudierenden<br />
haben keine andere Möglichkeit zur erforderlichen Studierzeit<br />
zu gelangen, als sie sich durch lange Studiendauer zu erkaufen;<br />
die aber wird „klimatisch“ und strukturell zunehmend negativ besetzt.<br />
In diesem Klima besteht die Gefahr, dass die (komplexe) Aneignung von<br />
Studieninhalten – d.h. sich von ihnen befremden lassen, ihre Gültigkeit<br />
prüfen, über sich einstellende Assoziationen zwischen Studieninhalten<br />
nachdenken, einen Bezug zum eigenen Leben suchen etc. – hintangehalten<br />
wird und Studieninhalte Studierenden als „Stoff “ äußerlich bleiben.<br />
Wissenschaftsinhalte könnten die ihnen eigene Komplexität verlieren,<br />
sobald sie Studieninhalte werden.<br />
Dem Klima entsprechen gesetzliche Maßnahmen, von denen drei<br />
genannt seien:<br />
1. Die 2001 eingeführten Studiengebühren verstärken den Zeitdruck<br />
gerade auf jene Studierenden, die aus finanziellen Gründen schon<br />
bisher rasch studieren mussten. 3<br />
2. Das im Jahr 2004 in Kraft getretene Pensionsgesetz: Bei einem Pensionsantrittsalter<br />
von 65 Jahren und erforderlichen 45 Beitragsjahren<br />
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