linguistische

Margit Hauser
Vermittlung von Recherchekompetenz
als Angebot einer
feministischen Bibliothek
Literatur kompetent zu recherchieren ist eine Voraussetzung für wissenschaftliches
Arbeiten. Diese Kompetenz wird jedoch seitens der universitären
Lehre nicht immer ausreichend bzw. ohne ausreichende Einbeziehung
der Neuen Medien vermittelt. Die feministische Bibliothek
STICHWORT (Wien) hat ein spezielles Angebot zur Vermittlung von
Recherchekompetenzen auf dem Gebiet der Frauen- und Geschlechterforschung
entwickelt.
STICHWORT führt eine feministische Bibliothek und ein Archiv zur
Neuen Frauenbewegung und Lesbenbewegung mit Schwerpunkt Österreich.
Die Einrichtung besteht seit 1983 und stellt eine wichtige Infrastruktur
für Studentinnen und Wissenschafterinnen auf dem Gebiet
der Frauenforschung bzw. Gender Studies dar. Im Rahmen des breit
gefächerten feministisch-theoretischen und literarischen Veranstaltungsprogramms
bietet die Einrichtung seit 1997 auch spezialisierte Internet-
Einführungen für Frauen an: Neben der Vermittlung von Grundkenntnissen
über das Internet und der Arbeit mit Suchmaschinen haben sich
Workshops zur feministischen Recherche in Literaturdatenbanken und
Online-Katalogen etabliert.
An den STICHWORT-Workshops haben in den vergangenen Jahren
rund 170 Frauen teilgenommen, ein Teil davon waren Studentinnen, vor
allem in der Diplomarbeits- oder Dissertationsphase. Das Programm
wird seit 1997 laufend weiterentwickelt. Die Workshops für 10–12 Teilnehmerinnen
werden, zuletzt dank Förderung durch das Bundesministerium
für Bildung, Wissenschaft und Kunst, zu günstigen Konditionen
angeboten. 1
Die Motivation für dieses Angebot ergab sich zum einen aus der Einrichtung
eines öffentlichen Internet Points für Frauen im Rahmen des
Bibliotheksbetriebes, zum anderen aus dem täglichen Kontakt mit den
Nutzerinnen, der ein großes Informationsbedürfnis besonders bei der
Verwendung des Internets als Medium für die wissenschaftliche Literaturrecherche
erkennen ließ.
Während das Internet zu Beginn der Workshops 1997 noch kaum
als Möglichkeit zur Erleichterung und Erweiterung wissenschaftlicher
Literaturrecherche gesehen wurde, ist es inzwischen ein wichtiges Hilfsmittel
der studentischen Arbeit geworden. Ob es aber derzeit schon best-
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