linguistische
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dern auch die Haltung zur Arbeit ein, von ganz pragmatischen Ansätzen<br />
(wenig persönliches Engagement, enge zeitliche und inhaltliche Grenzziehungen)<br />
bis zu engagierten Ansätzen (starkes inhaltliches Erkenntnisinteresse,<br />
hohe Bereitschaft, zu investieren, hohe Identifikation, die Arbeit<br />
wird lebensbestimmend, somit auch Erfolg und Scheitern). Welchen Weg<br />
die Diplomandin auch immer wählt, wichtig ist die Bewusstheit um die<br />
Wahl und ihre Motive. Wir raten den Diplomandinnen, eine Art „Begleittagebuch“<br />
zu führen, wo sie Gedanken und Gefühle aller Art zu ihrem<br />
Arbeitsprozess notieren. So können die Prozesse der Persönlichkeitsentwicklung<br />
von den inhaltlichen unterschieden und auch der Einfluss des<br />
Themas auf den Schreibprozess bemerkt werden.<br />
Die Vermischung von Gefühlen und Gedanken ist kein Spezifikum<br />
des Schreibprozesses einer Autorin, sondern ist auch in der Betreuungsbeziehung<br />
relevant. Daher können Lehrende – unter Beachtung eigener<br />
emotionaler und intuitiver Impulse – die folgenden Fragen an die Betreuungsbeziehung<br />
stellen: Sind die Vereinbarungen klar, und werden sie von<br />
beiden Seiten ernst genommen? Gibt es sowohl eine inhaltliche als auch<br />
eine persönliche Verständigungsbasis? Weiß ich, warum die Diplomandin<br />
dieses Thema und diese Arbeitsform gewählt hat? Habe ich den Eindruck,<br />
dass die Kommunikation fruchtbar und produktiv ist? Oder ist es eine<br />
Qual in endlosen „Wiederholungsschleifen“? Wenn letzteres der Fall ist,<br />
so kann es sinnvoll sein, den Betreuungsprozess zum Thema zu machen.<br />
Es ist allerdings nicht angeraten – und gerade nicht weiblichen Lehrenden,<br />
weil sie als Mentorinnen ohnehin emotional stärker beansprucht werden<br />
als ihre Kollegen –, den arbeitsbezogenen Bereich zu verlassen und sich<br />
wiederholt „privat“ (zum Beispiel in Lokalen und Privaträumen) zur Verfügung<br />
zu stellen (BMWV 1997, 169). Betreuungsbeziehung heißt fordern<br />
und fördern. Wenn der Kontakt angemessen ist, kann viel gefordert<br />
werden. Fördern heißt: aus einer Haltung des Zutrauens so konkret wie<br />
möglich zu fordern, ein gemeinsames Verständnis über die gesteckten<br />
Ziele herzustellen, die Ergebnisse in einer wertschätzenden Haltung zu<br />
überprüfen, Abweichungen festzuhalten, um neue Ziele zu formulieren.<br />
Fördern heißt weiter, die Grenzen und Möglichkeiten der Betreuung zu<br />
kennen und zu kommunizieren.<br />
Rahmenbedingungen und Strukturen<br />
Die zweite Säule betrifft Rahmenbedingungen und Strukturen. Je weniger<br />
Strukturen durch äußere Faktoren vorhanden sind, umso weniger<br />
Einschränkungen sind gegeben, aber auch umso weniger Sicherheit und<br />
Halt für die Studentinnen. Eine Diplomarbeit/Dissertation zu schreiben<br />
bedeutet oft, viel Freiheit zu haben, aber auch die Notwendigkeit, sich<br />
Rahmenbedingungen und Strukturen selbst zu schaffen, um der Arbeit<br />
Raum zu geben. „Immer und überall“ schreiben zu können ist in der Realität<br />
oft gleichzeitig „nirgends und nie“, ist kein geeigneter Rahmen, daran<br />
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