linguistische
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offen legen und mit den Studierenden in Austausch treten über gedankliche<br />
Schwierigkeiten bei der Entwicklung von Texten. Lehrende könnten<br />
in die Kommunikation mit Studierenden eintreten als AgentInnen einer<br />
virtuosen Kompetenz des Lernens. Denn jede Hochschullehrerin/jeder<br />
Hochschullehrer hat mit Dissertation bzw. Habilitation neben allem fachlichen<br />
Wissen vor allem dies unter Beweis gestellt: dass er/sie in der Lage<br />
ist, schreibend neue Erkenntnisse zu produzieren, d.h. Lernprozesse so<br />
zu dokumentieren, dass die scientific community davon profitiert. Dies<br />
als eine der wichtigsten Qualifikationen zu begreifen, die in der Lehre<br />
weitergegeben werden kann, und nach Wegen zu suchen, diese Kompetenz<br />
zu teilen, dabei möchten wir die Lehrenden der Universität Bielefeld<br />
unterstützen.<br />
4. Konsequenzen für unsere Arbeit<br />
Nach neun Jahren Arbeit mit Studierenden und Lehrenden an der Universität<br />
Bielefeld sind wir überzeugt davon, dass das wissenschaftliche<br />
Schreiben ein Schlüssel zur Veränderung der Lehr- und Lernkultur an<br />
deutschen Universitäten sein kann. Neben der Beratung und dem Training<br />
von Studierenden konzentrieren wir uns deshalb darauf, unsere<br />
Kompetenzen an MultiplikatorInnen in den Fakultäten weiterzugeben.<br />
Wir hoffen, dass sich auf diese Weise auch eine zunehmend „offizielle“<br />
und breite Kommunikation über das Schreiben entwickelt, dass studentische<br />
SchreiberInnen, die bei der Entwicklung ihrer Haus-, Seminar- und<br />
Abschlussarbeiten zusammenarbeiten, sich ihrer Rolle als AkteurInnen<br />
ihres eigenen Schreibenlernens bewusst werden und dass immer mehr<br />
Lehrende es normal finden, eigene Schreiberfahrungen mit ihren Studierenden<br />
zu teilen.<br />
Nach ersten Erfahrungen mit der Weitergabe unserer Konzepte an<br />
MultiplikatorInnen haben wir im Jahr 2002 erneut den Blick auf die<br />
schreibdidaktisch hochentwickelten Universitäten der USA gerichtet.<br />
Wir organisierten eine deutsch-amerikanische Fachtagung, die KollegInnen<br />
aus Schreibzentren und Schreibinitiativen anderer deutscher Hochschulen<br />
Gelegenheit gab, eigene Modelle der MultiplikatorInnenschulung<br />
vorzustellen und Kontext und Konzepte zweier US-amerikanischer Peer<br />
Writing Tutor Trainings kennen zu lernen. Das im Rahmen dieser Veranstaltung<br />
zusammengetragene erprobte Wissen aus der deutschen und<br />
US-amerikanischen Praxis nutzen wir gegenwärtig zur Entwicklung eines<br />
Moduls für den Wahlbereich der neu eingeführten Bachelor- und Masterstudiengänge<br />
an der Universität Bielefeld. Das Modul soll Studierende<br />
einerseits mit einem praxisorientierten Grundwissen zum wissenschaftlichen<br />
Schreiben (Textsorten, Argumentation, Didaktik) ausstatten und sie<br />
andererseits befähigen, KommilitonInnen durch Textrückmeldung beim<br />
Schreiben ihrer Studienarbeiten zu unterstützen. Besonders kompetente<br />
TeilnehmerInnen an diesem Modul könnten im Rahmen einer Praxis-<br />
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