linguistische
linguistische
linguistische
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
192<br />
Arbeitsformen. Bessere Rahmenbedingungen und spezifische Aus- und<br />
Weiterbildungsangebote für BetreuerInnen wissenschaftlicher Abschlussarbeiten<br />
wären hier als weitere wichtige Änderungen zu nennen (vgl. z.B.<br />
Zuber-Skerritt/Ryan 1994). Schließlich ist auch eine Entlastung der dyadischen<br />
BetreuerInnenbeziehung zu empfehlen, etwa durch TutorInnen<br />
und durch stärker institutionalisierte Formen studentischer Zusammenarbeit.<br />
Unter derart veränderten Bedingungen käme zusätzlichen Beratungs-<br />
und Unterstützungsangeboten, ähnlich z.B. deutschen Schreiblabors<br />
oder Schreibzentren (vgl. Kruse/Jakobs/Ruhmann 1999, 284ff)<br />
oder der ehemaligen Salzburger „Kontaktstelle für DiplomandInnen und<br />
DissertantInnen“ (vgl. Rechberger 1988), eine ergänzende Funktion und<br />
ein überschaubares Aufgabengebiet zu.<br />
Vergleicht man internationale Modelle der DiplomandInnenbetreuung,<br />
finden sich zum einen bedeutsame strukturelle Unterschiede (z.B.<br />
im vorbereitenden Kursprogramm, im Betreuungssetting und in der Verfügbarkeit<br />
zusätzlicher Beratung); zum anderen stößt man auf ähnliche<br />
Probleme wie im deutschsprachigen Raum. Als zusätzliche Hilfen für<br />
DiplomandInnen werden auch im englischsprachigen Raum eine ganze<br />
Reihe von Ideen vorgeschlagen, die – folgt man den entsprechenden<br />
Publikationen – in den meisten Fällen irgendeine Form der positiven<br />
Wirkung entfalten. Anscheinend stellt schon die intensivere gemeinsame<br />
Beschäftigung, vielleicht schon die wohlwollende Begleitabsicht selbst<br />
einen zentralen Wirkfaktor dar. Diese Tatsache könnte als Ermutigung<br />
für wissenschaftliche BetreuerInnen gelesen werden, dem Diplomarbeitsprozess<br />
mehr bewusste Aufmerksamkeit zu schenken – was jedoch<br />
angesichts knapper Ressourcen und hoher Studierendenzahlen oft nicht<br />
möglich ist. Diplomarbeiten und ihre AutorInnen würden diese Aufmerksamkeit<br />
zweifellos verdienen: Man denke nur an den hohen Zeitaufwand<br />
aller Beteiligten und an die großen Chancen gelungener Diplomarbeiten<br />
als öffentlicher Output der Universitäten.<br />
Wie können wissenschaftlich Betreuende ihre<br />
DiplomandInnen im Rahmen der derzeit bestehenden<br />
Strukturen gut unterstützen?<br />
Folgende Möglichkeiten erscheinen mir nützlich und gleichzeitig relativ<br />
leicht umsetzbar.<br />
Den Beginn vorverlegen<br />
Es gibt einige Aspekte der Diplomarbeit, mit denen kaum früh genug<br />
begonnen werden kann. Dazu gehört die Entscheidung für ein Themenfeld,<br />
die möglichst einige Semester vor Beginn der eigentlichen Diplomarbeitsphase<br />
getroffen werden sollte. Lehrende können derart frühe Ent-<br />
kissling_korr.1.indd 192 14.09.2006 11:10:04 Uhr