04.12.2012 Aufrufe

linguistische

linguistische

linguistische

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

gestaltung unterstützt wird. Diese ist vergleichbar mit der Phrasierung<br />

in der musikalischen Interpretation. Das Layoutieren hat die Funktion<br />

der Visualisierung inhaltlicher Akzentuierungen, es ist auch ein Reflexionsprozess,<br />

der im linearen Prozess der Textproduktion dessen letzte<br />

Etappe darstellt. Eine Sensibilisierung für die Dialektik von Form und<br />

Inhalt gelingt am ehesten über eine (kontrastive) Analyse wissenschaftlicher<br />

Texte (z.B. sorgfältig redigierte, lektorierte und layoutierte Arbeiten<br />

renommierter Wissenschaftsverlage und Periodika, multimediale Produkte)<br />

wie auch nichtwissenschaftlicher Texte (Alltags-, Gebrauchstexte,<br />

z.T. schlechte, unprofessionelle oder sonst schlicht schauerliche „Vorbilder“<br />

in Zeitungen, in der Werbung, auf Plakaten). Darauf aufbauend<br />

kann das Augenmerk auf die Besonderheiten der unterschiedlichen<br />

Schreibkulturen/Schreibtraditionen in einzelnen Wissenschaftsdisziplinen<br />

gelenkt werden, um die spezifischen Eigenschaften der „Schreibkultur“<br />

der eigenen Wissenschaftsdisziplin herauszuarbeiten, die sich nicht<br />

in der Handhabung der unterschiedlichen Zitierregeln erschöpfen.<br />

Neben der Sensibilisierung für die Präsentation von Wissenschaftssprache<br />

ist das Vermitteln des graphischen, PC-handwerklichen Rüstzeuges<br />

pädagogische Aufgabe – wenngleich sie tatsächlich kaum realisiert<br />

wird. In den meisten Fällen handelt es sich nicht um einfache<br />

Programmhandhabung, sondern um kompliziertere Fragestellungen,<br />

für die in Form von Beratung und Betreuung entsprechende Lösungen<br />

gefunden werden können. Überhaupt scheint mir der Beratung, Planung<br />

und Betreuung von wissenschaftlichen (Abschluss-)Arbeiten hinsichtlich<br />

der hier behandelten Fragen eine wichtige Rolle zuzukommen, vor allem<br />

dann, wenn es um die Frage der weiteren Verwertung der Texte geht (Veröffentlichung<br />

als Monographie, Teilveröffentlichung in Fachzeitschriften,<br />

in den Printmedien, im Internet etc., inklusive aller notwendigen Konsequenzen<br />

für die Umsetzung).<br />

Immer wieder stellt sich heraus, dass Studierende den Faktor Zeit bei<br />

der Endfertigung ihrer Arbeiten unterschätzen, was auch auf die graphische<br />

Bearbeitung am PC zutrifft. Im Stress der letzten Arbeitsschritte und<br />

Abgabetermine passieren oft die unglaublichsten technischen Pannen, die<br />

im Computerzeitalter viel häufiger und in ihren Auswirkungen fataler als<br />

im „Schreibmaschinenzeitalter“ sind und unter Umständen das Ergebnis<br />

monatelanger Arbeit zunichte machen. Betreuung ist aber zudem<br />

in einem anderen PC-Anwendungsbereich notwendig, denn neben der<br />

Möglichkeit einer disfunktionalen graphisch-optischen Textgestaltung<br />

hat die PC-Revolution noch andere Kehrseiten.<br />

Schattenseiten<br />

Die Neuen Technologien haben nicht nur positive Seiten der Textproduktion<br />

gefördert (wie z.B. leichtere Einbindung von Graphiken, Tabellenkalkulationen,<br />

Bildern, Fremdschriften, schnelle und einfache Möglich-<br />

kissling_korr.1.indd 167 14.09.2006 11:09:57 Uhr<br />

167

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!