Klangzentren und Tonalität - Musiktheorie / Musikanalyse ...
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Abbildung 58: J. S. Bach, Chromatische Fantasie <strong>und</strong> Fuge in d-Moll BWV 903, T. 32-35.<br />
Eine weitere Möglichkeit diese Vorhalte zu harmonisieren besteht darin, dass die<br />
Vorhalte nicht als Septakkorde gesetzt werden, sondern als Dreiklänge. Dabei wird der<br />
Vorhaltston verdoppelt <strong>und</strong> um eine große Sek<strong>und</strong> in umgekehrter Richtung zum<br />
eigentlichen Vorhaltston aufgelöst. Abbildung 59 zeigt einige Möglichkeiten wie diese<br />
doppelten Vorhalte ausgesetzt werden können. Die Dreiklänge, die durch den doppelten<br />
Vorhalt gebildet werden, sind Moll- (Abbildung 59a) <strong>und</strong> Durdreiklänge (Abbildung<br />
59b).<br />
Abbildung 59: Doppelte chromatische Vorhalte zum verminderten Septakkord.<br />
Durch diese recht einfache Systematik erhält man 16 Akkorde, die man direkt auf das<br />
Klangzentrum eines verminderten Septakkords beziehen kann. Dabei haben die Dreiklänge<br />
jeweils zwei, die Septakkorde drei gemeinsame Töne mit dem Klangzentrum.<br />
Erweitert man dies auf die restlichen verminderten Septakkorde, dann lassen sich alle<br />
Dur- <strong>und</strong> Molldreiklänge sowie alle halbverminderten Septakkorde <strong>und</strong> Dominantseptakkorde<br />
auf eines der drei <strong>Klangzentren</strong> beziehen. Dies liegt in der Struktur des verminderten<br />
Septakkords begründet: Jeder beliebige Mehrklang lässt sich chromatisch in die<br />
Akkordtöne eines verminderten Septakkords weiterführen.<br />
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