Klangzentren und Tonalität - Musiktheorie / Musikanalyse ...
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Abbildung 16: Beziehungen der unterschiedlichen Transformationen nach Hyer. 204<br />
Richard Cohn untersuchte 1996 die verschiedenen Umkehrungs-Transformationen <strong>und</strong><br />
interessierte sich dabei insbesondere für die Stimmfortschreitungen, die bei derartigen<br />
Transformationen entstehen. Bei jeder Umkehrungs-Transformation bleiben zwei<br />
Akkordtöne liegen, währen ein Akkordton in einem kleinen oder großen Sek<strong>und</strong>schritt<br />
verändert wird. Diese Akkordzusammenhänge stellte Cohn als „maximally smooth<br />
cycles“ auf einem Kreis-Diagramm dar, auf dem sich jeder Akkord durch die chromatische<br />
Veränderung von einem Ton in den nächsten verwandelt, bis zum Schluss der<br />
Ausgangsakkord wieder erreicht wurde (Abbildung 17). Diese Akkordfortschreitung<br />
basiert auf einem Großterzzirkel, einer Fortschreitung, die in spätromantischer Musik<br />
oft eine bedeutende Rolle einnahm. 205 Eine eindeutige Zentrierung auf eine Tonika im<br />
funktionstheoretischen Sinne ist innerhalb des abstrakten Zirkels unmöglich, da jeder<br />
Akkord im Verhältnis zu den anderen prinzipiell die gleiche Bedeutung hat.<br />
204 Cohn, Introduction to Neo-Riemannian Theory, S. 172.<br />
205 Vgl. Richard Cohn, Maximally Smooth Cycles, Hexatonic Systems, and the Analysis of Late-Romantic<br />
Triadic Progressions, in: Music Analysis (Bd. 15,1), 1996, S. 9-40, hier S. 9-17; Cohn, Introduction<br />
to Neo-Riemannian Theory, S. 174f.<br />
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