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Klangzentren und Tonalität - Musiktheorie / Musikanalyse ...

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Abbildung 76: Schönberg, Kammersymphonie op. 9, T. 364-368; Klavierauszug. 292<br />

In Schönbergs erster Schaffensperiode prallen die Gegensätze zwischen der dur-molltonalen<br />

Tonika <strong>und</strong> symmetrischen <strong>Klangzentren</strong> wie dem Ganzton- <strong>und</strong> dem Quartenakkord<br />

direkt aufeinander. Schönberg zog daraus die Konsequenz, die Tonika als<br />

Klangzentrum fallen zu lassen <strong>und</strong> entschloss sich während der atonalen Phase andere<br />

Klänge als harmonische Bezugspunkte zu verwenden. Dennoch sind die Kompositionstechniken,<br />

die Schönberg später anwandte, durchaus mit den Techniken seiner ersten<br />

Schaffensperiode vergleichbar. So setzt Schönberg auch weiterhin <strong>Klangzentren</strong> ein, die<br />

als formbildende Ruhepunkte dienen, wie z.B. im Klavierstück op. 19/6 oder im<br />

Orchesterstück Farben op. 16/3. Chromatische <strong>und</strong> stufenweise Stimmführungstechniken<br />

werden dabei häufig mit der Technik des Klangzentrums kombiniert <strong>und</strong> führen<br />

zu Klangprozessen, die das Klangzentrum transformieren <strong>und</strong> auch die formale Struktur<br />

der Werke mit beeinflussen.<br />

292 Dale, Schoenbergs Chamber Symphonies, S. 25.<br />

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