Klangzentren und Tonalität - Musiktheorie / Musikanalyse ...
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Ganztonakkords (links) <strong>und</strong> des Quartenakkords (rechts); es fällt dabei auf, dass Schönberg<br />
den Quartenakkord hier nicht in Toniken, sondern in Dominanten auflöst.<br />
Abbildung 71: Auflösung des Ganztonakkords (links) <strong>und</strong> des Quartenakkords (rechts) nach<br />
Schönberg. 282<br />
Dennoch sah Schönberg die symmetrischen Akkorde durchaus auch als eigenständige<br />
Klänge an. 283 Dies wird z.B. an seiner „Auflösung“ eines Quartenakkords in einen<br />
Ganztonakkord besonders deutlich. Abbildung 72 zeigt, wie ein Quartenakkord durch<br />
die chromatische Stimmenbewegung von drei Stimmen zunächst in einen Ganztonakkord<br />
geführt wird <strong>und</strong> anschließend durch das Weiterführen der übrigen drei Stimmen<br />
ein Quartenakkord um eine kleine Sek<strong>und</strong> tiefer entsteht. Dieses Beispiel weist erneut<br />
auf die große Bedeutung der chromatischen Stimmführung für die spättonale Harmonik<br />
hin (vgl. auch Schönbergs Orchesterstück Farben op. 16/3; S. 59f).<br />
Abbildung 72: Weiterführen eines Quartenakkords in einen Ganztonakkord nach Schönberg. 284<br />
Der Dualismus zwischen Tonika <strong>und</strong> Dominante war in Schönbergs Musik besonders<br />
stark ausgeprägt. Schönberg ersetzte die Dominante sukzessive mit symmetrischen<br />
Klängen, die als „vagierende“ Akkorde in praktisch jede beliebige Tonart weitergeführt<br />
werden können. Dies führt zu einer Dezentrierung der dur-moll-tonalen Tonika in<br />
Passagen der Dominante einerseits <strong>und</strong> zu einer überbetonten Zentrierung der Tonika<br />
im Rahmen von Schlusskadenzen andererseits. In der symphonischen Dichtung für<br />
282 Schönberg, Harmonielehre, S. 469 u. 485.<br />
283 Vgl. Dale, Schoenbergs Chamber Symphonies, S. 12.<br />
284 Schönberg, Harmonielehre, S. 485.<br />
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