Klangzentren und Tonalität - Musiktheorie / Musikanalyse ...
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Abbildung 13: Schönberg, Verklärte Nacht op. 4, T. 137-140.<br />
Ein Kapitel seines Buchs Die formbildenden Tendenzen der Harmonie widmete Schönberg<br />
der „erweiterten <strong>Tonalität</strong>“ 175 <strong>und</strong> in seiner Harmonielehre verwendet er Begriffe<br />
wie „schwebende <strong>Tonalität</strong>“ <strong>und</strong> „aufgehobene <strong>Tonalität</strong>“ 176 . Unter schwebender<br />
<strong>Tonalität</strong> verstand Schönberg Musik, deren Harmonik sich nicht auf einen einzelnen<br />
Zentralklang beschränkt, sondern stets zwischen zwei oder mehreren oft gleichberechtigten<br />
Zentren hin <strong>und</strong> her schwankt, gleichsam zwischen diesen Klangwelten schwebt.<br />
Schwebende <strong>Tonalität</strong> erkennt Schönberg bereits im letztem Satz von Ludwig v.<br />
Beethovens e-Moll-Quartett op. 59/2 sowie im Finale von Robert Schumanns Klavier-<br />
quintett. 177<br />
175 Arnold Schönberg, Die formbildenden Tendenzen der Harmonie [Structural Functions of Harmony,<br />
1948], Mainz: B. Schott’s Söhne 1954, S. 74-110.<br />
176 Schönberg. Harmonielehre, S. 509.<br />
177 Ebda., S. 460.<br />
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