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ICONCLASH. Kollektive Bilder und Democratic Governance in Europa

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Quelle: Profil 1/3.1.1994, S.11<br />

Dass die Farbe Blau <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit dem Motiv der Sterne als zentraler<br />

Marker des Themas EU fungiert, zeigt sich auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Info-Grafik, die<br />

diesen Beitrag illustriert <strong>und</strong> die den EU-Beitritt als zentrales<br />

<strong>in</strong>nenpolitischen Konfliktthema der folgenden Monate darstellt: „EU – dafür,<br />

dagegen“ lautet der Titel dieser „Fieberkurve“ (so die Bezeichnung für den<br />

Euro-Barometer <strong>in</strong> Profil 22/30.5.1994) der öffentlichen Me<strong>in</strong>ung zum<br />

Beitritt Österreichs zur Europäischen Union.<br />

Das mögliche Scheitern des EU-Referendums – im Profil das<br />

Schreckenszsenario für das „Schicksalsjahr“ 1994 schlechth<strong>in</strong> – wird <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Beitrag über die EU-Kampagne der österreichischen Regierung<br />

erörtert, der mit <strong>Bilder</strong>n von Pro- <strong>und</strong> Contra-EU-Plakaten <strong>in</strong> Frankreich <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong> Dänemark illustriert ist – e<strong>in</strong>es der wenigen Beispiele für e<strong>in</strong>e visuelle<br />

„Europäisierung“ des ansonsten zumeist als Österreich-Thema<br />

verhandelten EU-Beitritts. Die dabei geäußerten Überlegungen können<br />

auch als Anleitung zu e<strong>in</strong>er medialen Aufladung des Themas – <strong>und</strong> damit<br />

auch se<strong>in</strong>er bildlichen Darstellung – gelesen werden: In anderen Ländern<br />

hätten „die politischen Eliten der Mitte <strong>und</strong> die seriöse Presse mit<br />

sachlichen Argumenten für die europäische Integration geworben, während<br />

Opposition <strong>und</strong> Boulevard erfolgreich die Angst vor dem Verlust der<br />

nationalen Identität schürten.“ Die angesichts dieser Erfahrungen<br />

vorgeschlagene „positive Emotionalisierung“ (so der Politologe Fritz<br />

Plasser) bezog sich allerd<strong>in</strong>gs nicht auf die EU selbst, sondern auf die<br />

Versicherung, dass Österreich – wie jede andere Nation – <strong>in</strong> <strong>Europa</strong> se<strong>in</strong>e<br />

spezifische Eigenart behalten werde. 97<br />

97 Christa Zöchl<strong>in</strong>g: Wo bleibt der Gamsbart, <strong>in</strong>: Profil 1/3.1.1994, S. 16f.<br />

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