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ICONCLASH. Kollektive Bilder und Democratic Governance in Europa

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Zusammenfassung<br />

Iconclash. <strong>Kollektive</strong> <strong>Bilder</strong> <strong>und</strong> <strong>Democratic</strong> <strong>Governance</strong> <strong>in</strong> <strong>Europa</strong><br />

Das Projekt Iconclash. <strong>Kollektive</strong> <strong>Bilder</strong> <strong>und</strong> <strong>Democratic</strong> <strong>Governance</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Europa</strong> versteht sich als wissenschaftliche Intervention <strong>in</strong>sofern, als<br />

demokratiepolitisch relevante Fragestellungen <strong>und</strong> Forschungsstrategien<br />

im H<strong>in</strong>blick auf zwei rezente Debatten formuliert werden: zum e<strong>in</strong>en die<br />

Diskussionen um die Generierung e<strong>in</strong>er europäischen Identität (bzw.<br />

entsprechende Initiativen), zum andern die kulturwissenschaftliche, bzw.<br />

theoretische Ause<strong>in</strong>andersetzung mit jenen „signify<strong>in</strong>g practices“ (Stuart<br />

Hall), die für Prozesse der Identitätsbildung bestimmend s<strong>in</strong>d.<br />

Ansatzpunkt von Iconclash <strong>und</strong> zugleich Gegenstand der Kritik s<strong>in</strong>d<br />

gegenwärtige politische wie auch wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte Strategien zur<br />

Stärkung e<strong>in</strong>er europäischen Identität: Der Bef<strong>und</strong> e<strong>in</strong>es Defizits an<br />

europäischem „Wir-Gefühl“ wird als Begründung für Initiativen e<strong>in</strong>es<br />

european soul search<strong>in</strong>g angeführt: Die Annahme, dass die EU nicht alle<strong>in</strong><br />

rational legitimiert werden könne, sondern der emotionalen Verankerung<br />

bedürfe, liegt diesen Projekten zumeist zugr<strong>und</strong>e – es reiche nicht aus, die<br />

Köpfe der EU-BürgerInnen zu erreichen, sondern es sei vor allem auch<br />

erforderlich, ihre Herzen zu erobern.<br />

Die Projekte europäischer Identitätsstiftung greifen dabei vorrangig auf<br />

Topoi nationalstaatlicher Identitätspolitik zurück – wie <strong>in</strong> der Berufung auf<br />

e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames kulturelles Erbe, e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Geschichte – <strong>und</strong><br />

rufen damit Konzepte auf, die gerade <strong>in</strong> den kulturwissenschaftlichen<br />

Forschungsansätzen bereits seit Jahren als Konstruktionen analysiert, bzw.<br />

dekonstruiert werden. Das Projekt Iconclash. <strong>Kollektive</strong> <strong>Bilder</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Democratic</strong> <strong>Governance</strong> <strong>in</strong> <strong>Europa</strong> entwickelt daher e<strong>in</strong>e andere<br />

Perspektive auf die Frage e<strong>in</strong>er europäischen Identität, bzw. den Bef<strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>es entsprechenden Mangels: Ausgehend von kulturwissenschaftlichen<br />

Theorien kollektiver/nationaler Identität wird die Frage nach der EU als<br />

e<strong>in</strong>er „imag<strong>in</strong>ed community“ (Benedict Anderson) gestellt: Welche<br />

Vorstellungen prägen das Bild der Europäischen Union, welche<br />

Denkfiguren bestimmen das kollektiv geteilte Wissen über die EU?<br />

Die Frage nach den kollektiven <strong>Bilder</strong>n, die das Denken über die EU<br />

bee<strong>in</strong>flussen, verortet des Projekt Iconclash <strong>in</strong> den gegenwärtigen<br />

kulturwissenschaftlichen Theorien e<strong>in</strong>es visual, bzw. iconic turn, e<strong>in</strong>es<br />

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