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ICONCLASH. Kollektive Bilder und Democratic Governance in Europa

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Interesse richtet sich e<strong>in</strong>deutig auf die Staaten e<strong>in</strong>es kartographisch<br />

visualisierten Kern-<strong>Europa</strong>.<br />

Quelle: Profil 27/4.7.1994, S. 16 f.<br />

Die Zugehörigkeit Österreichs zu diesem EU-<strong>Europa</strong> ist 1994 aber noch<br />

ke<strong>in</strong>eswegs selbstverständlich, bzw. medial geläufig. Dies geht bereits aus<br />

der Unsicherheit hervor, <strong>in</strong> welchem Ressort EU-Angelegenheiten zu<br />

platzieren s<strong>in</strong>d. So f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> Bericht über Jacques Santer, den neuen<br />

Präsidenten der EU-Kommission, <strong>in</strong> der Auslandsberichterstattung (Profil<br />

29/18.7.1994), während <strong>in</strong> Heft 37/1994 zwei EU-spezifische Beiträge <strong>in</strong><br />

der Rubrik „Österreich“ zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d: E<strong>in</strong> Beitrag über EU-Reformpläne,<br />

wonach „Österreich <strong>in</strong> der B-Liga“ 116 rangieren würde, <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Report über<br />

die EU als „Postenkarussell“ 117 – das „Rennen um die besten EU-Jobs“<br />

zwischen den Parteien habe bereits begonnen.<br />

Es handelt sich bei beiden Beiträgen um paradigmatische Formen e<strong>in</strong>er<br />

Österreich-bezogenen kontroversiellen, bzw. emotionalen Aufladung des<br />

Themas Europäische Union, die sich im Rahmen der EU-Berichterstattung<br />

1994 gewissermaßen als Formate herauskristallisiert haben: Das Aufrufen<br />

„postkolonialer“ Befürchtungen, <strong>in</strong> EU-<strong>Europa</strong> nicht zur „Ersten Liga“ zu<br />

zählen, <strong>und</strong> das Verhandeln des Themas EU als <strong>in</strong>nenpolitisches<br />

Konfliktthema, hier im H<strong>in</strong>blick auf die Aufteilung der neuen Pfründe<br />

zwischen den beiden Großparteien. Bemerkenswerterweise verschränken<br />

sich beide Aspekte auf der Ebene der Illustrationen, bzw. lassen sich<br />

zwischen Text- <strong>und</strong> Bildebene Widersprüche/„Clashes“ ausmachen: So ist<br />

etwa der Beitrag über die <strong>in</strong>nenpolitischen Kontroversen um die „Top Jobs<br />

<strong>in</strong> Brüssel“ mit e<strong>in</strong>er Karikatur von Dieter Zehentmayr illustriert, die<br />

116 Helmut Weixler: Des Pudels Kern, <strong>in</strong>: Profil, 37/12.9.1994, S. 24..<br />

117 Margaretha Kope<strong>in</strong>ig: Popanz Proporz, <strong>in</strong>: Profil, 37/12.9.1994, S. 26f.<br />

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