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ICONCLASH. Kollektive Bilder und Democratic Governance in Europa

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zu formen, das die <strong>in</strong>dividuellen <strong>und</strong> menschlichen Dimensionen beim<br />

Aufbau der Europäischen Union berücksichtige <strong>und</strong> die Rechte der<br />

Bürger/<strong>in</strong>nen EU-<strong>Europa</strong>s wahre (vgl. E<strong>in</strong>e neue Ordnung für <strong>Europa</strong> 1990:<br />

33-35). Zehn Jahre später schreibt – <strong>in</strong> der Neuauflage dieser Broschüre<br />

unter dem Titel „E<strong>in</strong> neues Konzept für <strong>Europa</strong>“ – der Kommentar zu<br />

diesem Foto der Plenarsitzung dem Europäischen Parlament „e<strong>in</strong>e wichtige<br />

politische Rolle im Dienste der europäischen Bürger“ zu („E<strong>in</strong> neues<br />

Konzept für <strong>Europa</strong>“ 2000:27). Im Text – der diesmal im H<strong>in</strong>blick auf die<br />

Erweiterung der Union von 15 auf 25 Mitgliedstaaten verändert wurde –<br />

steht allerd<strong>in</strong>gs nicht die Stärkung der demokratischen<br />

Partizipationsmöglichkeiten der Unionsbürger/<strong>in</strong>nen im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Vielmehr wird die Bedeutung der „Reform der Institutionen im Interesse<br />

e<strong>in</strong>er starken <strong>und</strong> demokratischen Union“ („E<strong>in</strong> neues Konzept für <strong>Europa</strong>“<br />

2000: 26) betont, welche bei E<strong>in</strong>haltung der demokratischen<br />

(Repräsentations-)Strukturen <strong>und</strong> des Gleichgewichts der Mitgliedstaaten<br />

die Entscheidungsfähigkeit der EU-Institutionen wahren sollte (vgl. „E<strong>in</strong><br />

neues Konzept für <strong>Europa</strong>“ 2000: 26-27).<br />

Quelle: European Commission, 2000<br />

Mit diesen differenten Zuschreibungen <strong>in</strong> der symbolischen Verwendung<br />

des Icons Plenarsitzung des EU-Parlaments tritt auch e<strong>in</strong> Widerspruch<br />

zutage, der sich zwischen der politischen Praxis <strong>und</strong> den<br />

Absichtserklärungen der Europäischen Union auftut: Zum e<strong>in</strong>en arbeiten<br />

die Institutionen der EU trotz e<strong>in</strong>iger Bemühungen nach wie vor wenig<br />

transparent <strong>und</strong> bleiben für die Zivilgesellschaft schwer zugänglich. Bis<br />

heute f<strong>in</strong>det die „Methode Monnet“, das Verfahren des Aushandelns h<strong>in</strong>ter<br />

verschlossenen Türen, als „Königsweg des Erfolgs“ der Europäischen<br />

Union Verwendung (vgl. Meyer 2003:43). Zum anderen f<strong>in</strong>den sich<br />

wiederholt Erklärungen von politischen Repräsentant/<strong>in</strong>nen der EU im<br />

H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e Kritik an der tendenziellen Entpolitisierung der<br />

Entscheidungsprozesse <strong>in</strong> den Gremien der EU, bzw. auf e<strong>in</strong>e Stärkung<br />

der demokratischen Partizipation der Bürger/<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Zukunft (vgl. z.B. den<br />

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