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ICONCLASH. Kollektive Bilder und Democratic Governance in Europa

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Der Bericht über die Vertragsunterzeichnung <strong>in</strong> Korfu selbst tritt gegenüber<br />

diesem Top-Thema zurück <strong>und</strong> wird – angesichts der emotionalen<br />

Aufladung der bisherigen EU-Berichterstattung – bemerkenswert<br />

unpathetisch präsentiert. Zudem werden die Fotografien von e<strong>in</strong>em Text<br />

gerahmt, der dem kritisch-ironischen Profil-Stil entspricht <strong>und</strong> die<br />

Begleitumstände dieses Staatsaktes als „typisch österreichisch“<br />

charakterisiert: „Historische Augenblicke, große Worte, Pannen <strong>und</strong><br />

Intrigen: Der Weg <strong>in</strong> die EU begann zutiefst österreichisch“. Aber auch die<br />

Kritik an den „zutiefst österreichischen“ Pe<strong>in</strong>lichkeiten lässt sich als<br />

Österreich-Fixierung lesen, dementsprechend zeigen auch die <strong>Bilder</strong> der<br />

Vertragsunterzeichnung <strong>in</strong> Korfu praktisch nur österreichische Politiker.<br />

Dass Österreich zwar <strong>in</strong> „Brüssel“ angekommen ist, die EU aber noch nicht<br />

<strong>in</strong> Österreich, darauf verweist e<strong>in</strong> Bericht <strong>in</strong> jenem Profil-Heft, das<br />

unmittelbar auf die „Triumph“-Ausgabe folgt (25/20.6.1994) <strong>und</strong> <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong><br />

EU-Thema – der „Streit um die Nachfolge von Jacques Delors“ –<br />

gewissermaßen ganz selbstverständlich im Ressort „Ausland“ platziert<br />

wird.<br />

Quelle: Profil 26/27.6.1994, S. 25<br />

3.6.4 European Icons? Bildkategorien der Visualisierung des<br />

Europäischen<br />

Die Versuche, die Dimension des Europäischen visuell darzustellen, zeigen<br />

vor allem e<strong>in</strong>es: Den „Normalismus“ (L<strong>in</strong>k 1997), die Selbstverständlichkeit,<br />

mit der durch die Visualisierung Themenfeldern, bzw. den Fotografien von<br />

PolitikerInnen – so sie nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em expliziten „Auslands“-Zusammenhang<br />

gestellt werden – e<strong>in</strong>e nationale Rahmung e<strong>in</strong>geschrieben wird. Dies geht<br />

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