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ICONCLASH. Kollektive Bilder und Democratic Governance in Europa

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europäische Themen dom<strong>in</strong>ierten Porträts von PolitikerInnen, vorwiegend<br />

von männlichen Politikern. PolitikerInnen wurden als auf EU-europäischer<br />

Ebene handelnde Akteure <strong>und</strong> Akteur<strong>in</strong>nen – wenngleich letztgenannte<br />

seltener <strong>in</strong> der medial produzierten Öffentlichkeit <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung traten –<br />

sichtbar. Porträts von PoliterInnen wurden vor allem e<strong>in</strong>gesetzt, um aktuelle<br />

politische Ereignisse auf EU-Ebene bzw. damit unmittelbar <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

stehende Begebenheiten <strong>in</strong> der österreichischen Innenpolitik zu<br />

visualisieren.<br />

Die Auswertung der österreichischen Tageszeitungen ergab<br />

erwartungsgemäß, dass <strong>in</strong> dieser Bildkategorie Fotografien von<br />

österreichischen PolitikerInnen gegenüber jenen von nicht-österreichischen<br />

EU-PolitikerInnen quantitativ überwogen. 137 Vor allem die starke visuelle<br />

Präsenz österreichischer PolitikerInnen im Zuge der Berichterstattung über<br />

die EU-Wahl <strong>und</strong> die Transit-Verhandlungen – <strong>und</strong> im Gegenzug die<br />

nahezu vollkommene Absenz nicht-österreichischer EU-politischer<br />

Akteure/Akteur<strong>in</strong>nen – trug zu dieser Dom<strong>in</strong>anz bei.<br />

PolitikerInnen aus Österreich<br />

Nur selten wurde die im schriftlichen Kontext thematisierte EU-europäische<br />

Aktionsebene auf den Abbildungen von österreichischen PolitikerInnen –<br />

z.B. durch EU-Symbole (wie Sterne <strong>und</strong> die EU-Fahne) oder durch<br />

prom<strong>in</strong>ente EU-PolitikerInnen – sichtbar. Im Folgenden soll anhand der<br />

exemplarisch ausgewählten Fotografien dargestellt werden, wie <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

welchem Kontext auf Abbildungen von österreichischen Politikern EU-<br />

Symbole <strong>in</strong> Fotografien <strong>in</strong>tegriert wurden bzw. <strong>in</strong> welchem Kontext auf<br />

diese verzichtet wurde. 138<br />

137 Im Gegensatz zu den österreichischen Tageszeitungen dom<strong>in</strong>ieren im Bildbestand der<br />

Audiovisuellen Servicestelle der EU-Kommission bei den EU-politischen AkteurInnen<br />

prom<strong>in</strong>ente EU-Politiker(Innen). Die Audiovisuelle Servicestelle agiert auf EUeuropäischer<br />

Ebene. Ihre Visualisierungsstrategie zielt im Gegensatz zu nationalen<br />

Tageszeitungen nicht auf e<strong>in</strong> spezifisches nationalstaatliches Publikum ab <strong>und</strong> erfolgt mit<br />

e<strong>in</strong>er EU-europäischen Zielsetzung, <strong>in</strong> der nationalen Interessen <strong>und</strong> Fragestellungen<br />

lediglich e<strong>in</strong>e Nebenrolle zukommt.<br />

138 E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante – im Rahmen dieses Forschungsprojekts jedoch nicht durchführbare –<br />

Analyse wäre auch e<strong>in</strong>e Produktionsanalyse (siehe Müller, Marion G.: Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

visuellen Kommunikation. Theorieansätze <strong>und</strong> Analysemethoden. Konstanz 2003). Die<br />

Analyse der Abbildungsstrategien des EU-Europäischen von Tageszeitungen, die Frage<br />

nach den Ursachen, Motiven <strong>und</strong> Zielsetzungen von FotografInnen <strong>und</strong> Bildagenturen,<br />

die Zeitungen mit Fotomaterial ausstatten <strong>und</strong> nach den Beweggründen der jeweiligen<br />

Bildredaktionen der Pr<strong>in</strong>tmedien, e<strong>in</strong> bestimmtes Foto <strong>und</strong> ke<strong>in</strong> anderes zu publizieren,<br />

würde e<strong>in</strong> bedeutendes <strong>und</strong> weitgehend noch unbearbeitetes Segment der Visualisierung<br />

der Europäischen Union erhellen.<br />

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