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ICONCLASH. Kollektive Bilder und Democratic Governance in Europa

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SPÖ <strong>und</strong> ÖVP – Franz Fischler, Erhard Busek, Alois Mock, Franz<br />

Vranitzky, Viktor Klima; auf der Cartoon-Seite wird e<strong>in</strong> offenk<strong>und</strong>ig<br />

österreichischer Politiker (die Physiognomie deutet auf Alois Mock, die<br />

Brille auf Erhard Busek h<strong>in</strong>, der Hut mit Gamsbart <strong>in</strong> der Hand verweist auf<br />

e<strong>in</strong> traditionelles – <strong>und</strong> mittlerweile kaum noch verwendetes – Symbol des<br />

Österreichischen) als <strong>Europa</strong> dargestellt, die den Stier zähmt. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

fehlt gerade Brigitte Ederer auf den Helden-<strong>Bilder</strong>n, erst auf S. 20 ist sie auf<br />

e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>formatigen Bild mit Vranitzky <strong>und</strong> Lac<strong>in</strong>a zu sehen.<br />

Das Helden-Foto des Titelblattes wird <strong>in</strong> der Titelgeschichte variiert: e<strong>in</strong><br />

großformatiges Foto zeigt Mock, Fischler, Vranitzky <strong>und</strong> Klima vor EU-<br />

Fahnen, versehen mit der Bildunterschrift „Die Ankunft des<br />

Verhandlungsteams am Flughafen. ‚Der Weg nach <strong>Europa</strong> ist frei’“. Bild<br />

<strong>und</strong> Bildunterschrift verweisen auf e<strong>in</strong> ähnliches Motiv, das im<br />

österreichischen Bildgedächtnis präsent <strong>und</strong> <strong>in</strong> hohem Maß positiv besetzt<br />

ist: die Ankunft der österreichischen Politiker nach den<br />

Staatsvertragsverhandlungen <strong>in</strong> Moskau. Der Staatsvertrag <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e<br />

audiovisuelle Ikone – die Balkonszene, unterlegt mit Leopold Figls<br />

Ausspruch „Österreich ist frei“ – wurde als historischer Bezugspunkt des<br />

Jahres 1994 auch visuell mehrmals aufgerufen, etwa im „Kippt das Ja?“-<br />

Heft 22/30.5.1994, S. 28f. <strong>und</strong> vor allem im „Triumph“-Heft 24/14. 6.1994,<br />

S. 23, das den 12. Juni als e<strong>in</strong>e der bedeutendsten Zäsuren der<br />

österreichischen Geschichte bezeichnet – dass die Erweiterungsr<strong>und</strong>e<br />

1994 auch e<strong>in</strong> Markste<strong>in</strong> der EU-Geschichte ist, bleibt außerhalb des<br />

Darstellungshorizonts. 106<br />

Quellen: Profil 10/7.3.1994, Titelblatt; Profil 10/7.3.1994, S. 17<br />

106 Hubertus Czern<strong>in</strong>, Andreas Weber, Christa Zöchl<strong>in</strong>g: Brüssel, nicht Berl<strong>in</strong>, Profil<br />

24/14.6.1994, S. 22-24.<br />

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