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ICONCLASH. Kollektive Bilder und Democratic Governance in Europa

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Quelle: European Commission, 2005<br />

Diese Beispiele repräsentieren jene Vorstellungen, welche die Europäische<br />

Kommission vom Raum bzw. der Gesellschaft EU-<strong>Europa</strong>s produziert <strong>und</strong><br />

kommuniziert. Sie zeichnen e<strong>in</strong> harmonisch-konfliktfreies Bild, das weder<br />

Probleme noch nationale Differenzen oder e<strong>in</strong> Nord-Süd- bzw. Ost-West-<br />

Gefälle kennt. Das „e<strong>in</strong>igende Band“ der Europäischen Union, von dem die<br />

Broschüre <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>leitung spricht, besteht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er „Geschichte <strong>und</strong><br />

Tradition“, se<strong>in</strong>er „Kunst <strong>und</strong> Kultur“, se<strong>in</strong>er „Wirtschaft“, se<strong>in</strong>er<br />

„Gastronomie“, se<strong>in</strong>en „Forschungen <strong>und</strong> Spitzentechnologien“, se<strong>in</strong>em<br />

„Naturerbe“, se<strong>in</strong>er „Öffnung zur Welt“ <strong>und</strong> se<strong>in</strong>er „Jugend“ (E<strong>in</strong>e Reise<br />

durch <strong>Europa</strong> 1994: 56-60). Die e<strong>in</strong>zigen Differenzen, die <strong>in</strong> diesen <strong>Bilder</strong>n<br />

festgestellt werden können, bestehen <strong>in</strong> der Abgrenzung zur „Außenwelt“<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>in</strong>neren Grenzziehungen, die hier aber als „kulturelle Vielfalt“<br />

entschärft werden.<br />

Umgekehrt zeigen Fotos wie das e<strong>in</strong>er schwarzen Frau mit Baby am<br />

Rücken (E<strong>in</strong>e Reise durch <strong>Europa</strong> 1994:60) deutlich, wo e<strong>in</strong>e solche<br />

„Außenwelt“ vor allem zu lokalisieren ist: <strong>in</strong> Afrika – seltener <strong>in</strong> Asien. Denn<br />

Asien wird <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie als Wirtschaftsraum wahrgenommen, <strong>in</strong> den es<br />

verlockend ersche<strong>in</strong>t zu expandieren (Die Europäische Union <strong>und</strong> die Welt<br />

2000:12); Afrika h<strong>in</strong>gegen vordr<strong>in</strong>glich als Zielgebiet für Entwicklungshilfe –<br />

wie es auch die <strong>Bilder</strong> <strong>in</strong> der Broschüre „Europäische Solidarität mit den<br />

Opfern humanitärer Krisen“ (2001: 14, 16) <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Fotoserie der<br />

Generaldirektion Entwicklungshilfe („Development“) des Audiovisual<br />

Service darstellen (z.B. http://europa.eu.<strong>in</strong>t/comm/mediatheque/<br />

photo/select/cotonou/p-007039-00-8h.jpg, 14. Mai 2004).<br />

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