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ICONCLASH. Kollektive Bilder und Democratic Governance in Europa

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Das Defizit an der Kompetenz, die permanenten „visual surro<strong>und</strong><strong>in</strong>gs“ zu<br />

analysieren bzw. kritisch zu reflektieren <strong>und</strong> nach den verborgenen<br />

Machtstrukturen, die dar<strong>in</strong> wirksam werden („Bild-Regime“) zu fragen, ist<br />

der gesellschafts- bzw. demokratiepolitische Ausgangspunkt des<br />

vorliegenden Bildatlasses, der im Rahmen des Projektes „<strong>ICONCLASH</strong> –<br />

<strong>Kollektive</strong> <strong>Bilder</strong> <strong>und</strong> <strong>Democratic</strong> <strong>Governance</strong> <strong>in</strong> Europe“ entstanden ist<br />

(siehe rechte Navigastionsleiste -> Rubrik „Projekt“).<br />

Zentrale Forschungsfragen<br />

Wie entstehen die kollektiven Vorstellungen über die „soziale Wirklichkeit“<br />

<strong>und</strong> ihre Ordnungspr<strong>in</strong>zipien im Informationszeitalter? Welche – sublimen –<br />

Machtstrukturen werden dabei wirksam? Wie werden durch dieses<br />

imag<strong>in</strong>aire von „Realität“ (als deren authentische Wiedergabe die medial<br />

vermittelten fotografischen bzw. filmischen <strong>Bilder</strong> gelten)<br />

Handlungsspielräume (<strong>und</strong> deren Grenzen) <strong>in</strong> der demokratisch verfassten<br />

europäischen BürgerInnengesellschaft abgesteckt?<br />

Diese Fragen bilden den Ausgangspunkt e<strong>in</strong>es Forschungsvorhabens, das<br />

aktuelle demokratiepolitische Fragestellungen aufgreift: Das Spannungsfeld<br />

von nationaler Identität <strong>und</strong> dem Entstehen transnationaler politischer<br />

Strukturen im europäischen E<strong>in</strong>igungs- <strong>und</strong> Erweiterungsprozess <strong>und</strong> die<br />

Konstruktion von symbolischen <strong>Bilder</strong>n, die <strong>in</strong> diesem Spannungsfeld<br />

wirksam <strong>und</strong> handlungsleitend werden.<br />

Diese Symbole beschränken sich ke<strong>in</strong>eswegs mehr alle<strong>in</strong> auf das<br />

traditionelle Repertoire an Repräsentation der Nation <strong>in</strong> „Gedächtnisorten“<br />

(Pierre Nora) wie Hymnen, Fahnen, Museen etc., obwohl diese „Super-<br />

Icons“ nach wie vor e<strong>in</strong>e wichtige Rolle spielen; dies zeigt etwa der von der<br />

EU-Präsidentschaft <strong>in</strong> Auftrag gegebene Entwurf für e<strong>in</strong> Neu-Design der<br />

europäischen Fahne (Rem Koolhaas), das sich auch im aktuellen Logo der<br />

österreichischen Ratspräsidentschaft wieder f<strong>in</strong>det .<br />

Viel wirkungsmächtiger im H<strong>in</strong>blick auf die gesellschaftliche Imag<strong>in</strong>ation<br />

von Abstrakta wie Nation oder Europäische Union (<strong>und</strong> den damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Politikfeldern <strong>und</strong> Machtstrukturen) s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs jene<br />

<strong>Bilder</strong>, die <strong>in</strong> der Mediengesellschaft über dieses politische Handlungsfeld<br />

kommuniziert werden. Gerade weil sie nicht unter „Symbolverdacht“<br />

stehen, sondern sche<strong>in</strong>bar authentisch-neutral die „Realität“ wiedergeben,<br />

wird diese <strong>Bilder</strong>welt (bzw. der Konzeption jener politischen<br />

Inszenierungen, deren Ergebnis sich <strong>in</strong> der Berichterstattung <strong>in</strong> den Pr<strong>in</strong>t-<br />

<strong>und</strong> elektronischen Medien niederschlägt) kaum kritisch reflektiert, sondern<br />

als selbstverständliches Abbild der „Wirklichkeit“ angesehen.<br />

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