You also want an ePaper? Increase the reach of your titles
YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.
SMART ART<br />
DAS PELZCHEN<br />
Jana Linke<br />
Zum Leben erweckt, ist das Pelzchen mal charmant, mal höhnisch, dabei immer unaufdringlich und verwirrend in<br />
seiner Flüchtigkeit! Aus der Ferne schlicht ein gerahmtes Portrait, haucht erst die Neugier des Betrachters dem Pelzchen<br />
Leben ein. Die individuelle Interaktion des einzelnen Betrachters zaubert ein flüchtiges Blinzeln, möglicherweise<br />
ein kleines Zittern des Mundwinkels, vielleicht auch ein minimales Zucken einer Augenbraue oder sogar ein<br />
fast unverschämtes Grinsen auf das eigentlich eher undurchschaubare Antlitz. So kann jeder Betrachter seine persönliche<br />
Erfahrung der visuellen Kommunikation durch seine eigene Art und Weise des Blickens erleben. Es baut<br />
sich eine individuelle Geschichte auf, eine wechselseitige Kommunikation findet statt. Mir gefällt das Konzept der<br />
Verwirrung, der unsichere Moment des Begreifen-, des Verstehen-Wollens. Das Pelzchen ist nicht reißerisch, sondern<br />
sanft und doch unermüdlich. Durch die Verkettung der Möglichkeiten der elektronischen Reaktionen entsteht die<br />
Illusion individueller und mannigfaltiger Interaktion. Diese Etablierung der Illusion ist auch in anderer Hinsicht<br />
spannend. Denn mein Pelzchen ist, wenn auch aus Bits bestehend und ganz ohne Textur und echte Farbe, doch ein<br />
wahres Gemälde, nur mit unglaublich vielen Gesichtern. (Jana Linke)<br />
Jana Linke, *1978, Bremen (D); J. Linke studiert Experimentelle Mediengestaltung, Visuelle Kommunikation an<br />
der UdK Berlin sowie Mediengestaltung und Bühnenbild an der Akademie Minerva in Groningen (NL); sie lebt in Berlin<br />
(D).<br />
When brought to life, the Pelzchen (Little Fur) is sometimes charming, sometimes derisive, but always unobtrusive and bewildering in<br />
its fleetingness! We see only a framed portrait from the distance and the observer's curiosity breathing life into the Pelzchen. The individual<br />
interaction of the respective viewer conjures up a fleeting blink, possibly a brief tremble at the corner of its mouth, maybe even a<br />
slight twitch of an eyebrow or even an almost impertinent smirk on the countenance that is actually otherwise rather unfathomable.<br />
Observers can have their own personal experience of visual communication in their own manner of viewing. An individual story is constructed,<br />
reciprocal communication takes place. I like the concept of bewilderment, the uncertain moment of wanting to comprehend or<br />
understand. The Pelzchen is not sensational but gentle, yet untiring. Due to the interconnection of the possibilities of electronic reactions,<br />
the illusion of individual and manifold interaction comes into being. This establishment of an illusion is also exciting in another respect.<br />
Although my Pelzchen is only made up of bits and has neither texture nor real colour, it is a real painting with an unbelievable number of<br />
faces. (Jana Linke)<br />
Jana Linke, *1978, Bremen (D); J. Linke is studying Experimental Media Design and Visual Communication at UdK Berlin as well as<br />
Media Design and Stage Design at the Groningen (NL) Akademie Minerva; she lives in Berlin (D).<br />
// D, 2005, Interaktive Installation, MAC G4, Monitor, Bodenkontakte<br />
Exhibitions (Selected)<br />
2006 Performance der Klasse für ServiceKunst und Dekorationsgestaltung, UdK Berlin (D);<br />
2005 Museum für Kommunikation, Berlin (D); Ausstellung der Klasse für Interaktion UdK Berlin (D);<br />
2004 Medienkunstausstellung, Marken- und Kommunikationszentrum der Adam Opel AG, Berlin (D); Projektraum<br />
Kartusche, Berlin (D);<br />
2003 Raum für Gegenwartskunst, Berlin (D);<br />
2001 großer leerer Raum, Kohlhökerstraße, Bremen (D).<br />
256