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ENTRE SILÊNCIOS, NÓDOAS E COBIÇA - CCHLA - Universidade ...

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ZUSAMMENFASSUNG<br />

In dieser Doktorarbeit haben wir uns mit den Hauptfiguren der Erzählungen O Barão de<br />

Lavos, des portugiesischen Autors Abel Botelho, und Bom-Crioulo, des brasilianischen<br />

Autors Adolfo Caminha, auseinandergesetzt, um zu erörtern, wie sie geformt wurden. In<br />

diesen Erzählungen scheint es uns, dass die männliche Homosexualität und die<br />

Rassenmischung nach der naturalistischen Perspektive negativ repräsentiert werden, die<br />

sie als anormal und gefährlich bezeichnet, weil sie unvereinbar mit den Zielen des<br />

zivilisatorischen Prozesses waren, der kurz davor war, in Portugal und in Brasilien<br />

eingesetzt zu werden. So ermöglichen uns die Analysen der jeweiligen Romane in dem<br />

hierbei aufgebauten Dialog anhand des komparativistischen Modells, dass wir erkennen,<br />

in welcher Art die sozial ausgestoßenen Maskulinitätsformen in die Optik des<br />

kolonialen Begehrens integriert waren, die für die Einsetzung des zivilisatorischen<br />

Prozesses geplant war, der im 19. Jahrhundert stattfand. Auf diese Weise, in den zwei<br />

Erzählungen, die Homosexualität des gemischtrassigen Barons und die des schwarzen<br />

Bom-Crioulo werden ihnen als eine Art von Ablehnung und Marginalisierung<br />

angerechnet, sowie jegliche Manifestation gegen die weiße und europäische<br />

Zwangsheterosexualität ausgelegt wird. Die jeweiligen genetischen Formationen dieser<br />

Figuren entzogen ihnen das Recht an den zukünftigen für Portugal und für Brasilien<br />

vorgesehenen Projekten der Republikaner mitzuwirken. Die negativen Merkmale, mit<br />

denen diesen literarischen Figuren versehen wurden, die zwar mit einer genetischen<br />

Erbschaft maskiert, aber dennoch aus sozialen, kulturellen und politischen Gründen<br />

entstanden sind, brachten uns dazu, unsere eigene Analyse zu machen, die sowohl von<br />

kulturgeschichtlichen Studien als auch von der Geschlechterforschung unterstützt<br />

werden musste. So, im Gegensatz zu dem befürworteten heterozentrischen und weißen<br />

Modell, vorhanden in zahlreichen naturalistischen Erzählungen, welches mit Hilfe von<br />

ihren Erzählern beabsichtigte, den Baron und den Bom-Crioulo als Verbrecher<br />

einzuordnen, zeigten wir in unserer Studie die verschiedensten Manifestationen der<br />

Subjektivität und wie diese über die Kulturgrenzen, die durch die dominante<br />

Perspektive aufgezwungen werden, hinausgehen können, besonders durch die immer<br />

mögliche Oszillation bzw. Mehrdeutigkeit in der Stimme des naturalistischen Erzählers.<br />

Stichwörter: männliche Homosexualität; Rassenmischung; koloniales Begehren;<br />

Geschlechterbeziehungen; Pathologie<br />

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