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Ein Tempel des Heiligen Geistes (1996)

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Vorbeugende Maßnahmen 215<br />

Das ist die schlimmste Art <strong>des</strong> Raubes. Und doch machen Männer<br />

in hohen gesellschaftlichen und kirchlichen Positionen ihren<br />

<strong>Ein</strong>fluß zugunsten dieser Lizenzgesetzgebung geltend! Und warum?<br />

Weil sie eine höhere Miete für ihre Gebäude verlangen dürfen, wenn<br />

sie sie Alkoholhändlern überlassen? Weil sie deren Interessen vertreten,<br />

um ihre politische Unterstützung zu bekommen? Weil diese<br />

angeblichen Christen heimlich selbst diesem verführerischen Gift<br />

verfallen sind? <strong>Ein</strong>s ist sicher: Hätten sie eine noble Gesinnung,<br />

würden sie die Menschheit selbstlos lieben, dann fühlten sie sich<br />

nicht berechtigt, die Vernichtung ihrer Mitmenschen zu fördern.<br />

Durch die Gesetze, die den Verkauf von Alkohol auf Lizenz erlauben,<br />

werden überall in unseren Städten und Dörfern und sogar<br />

den abgelegensten Weilern Fallen und Schlingen für diese bedauernswerten<br />

Sklaven der Genußsucht ausgelegt. Wer sich bemüht,<br />

seine Lebensgewohnheiten zu ändern, ist Tag für Tag von der Versuchung<br />

umgeben. Der schreckliche Durst <strong>des</strong> Trinkers schreit nach [225]<br />

Befriedigung, und überall ist er umgeben von diesen Brunnen der<br />

Zerstörung. Wie oft ist er da in seiner moralischen Kraft überfordert!<br />

Wie oft werden seine Überzeugungen zum Schweigen gebracht! Er<br />

trinkt und fällt.<br />

Dann folgen ausschweifende Nächte, Tage, an denen er abgestumpft<br />

und schwach herumhängt und sich elend fühlt. Schritt für<br />

Schritt geht es so weiter, bis der Mann, der einst ein guter Bürger<br />

sowie ein freundlicher Ehemann und Vater war, sich scheinbar in<br />

einen Dämon verwandelt hat.<br />

Nehmen wir einmal an, die Beamten, die zu Beginn <strong>des</strong> Jahres<br />

den Alkoholhändlern die Lizenz erteilt haben, könnten am Jahresende<br />

ein zuverlässiges Bild der Auswirkungen <strong>des</strong> dadurch erlaubten<br />

Alkoholhandels sehen. Es müßte in allen schrecklichen und erschütternden<br />

<strong>Ein</strong>zelheiten vor ihnen ausgebreitet werden, denn sie wissen<br />

genau, daß es der Wirklichkeit entspricht.<br />

Väter, Mütter und Kinder sterben durch Mörderhand. Manche<br />

werden zu elenden Opfern von Kälte, Hunger, Lastern oder Geschlechtskrankheiten.<br />

Da sind Verbrecher, die in muffigen Kerkern<br />

vor sich hinbrüten, <strong>Geistes</strong>kranke, die durch Visionen von Teufeln<br />

und Ungeheuern gequält werden. Da gibt es Eltern, frühzeitig ergraut,<br />

die um ihre ehemals feinen, vielversprechenden Söhne und<br />

Töchter trauern, die sie vorzeitig begraben mußten ...

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