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Windows Server 2008 Sicherheit – Die technische Referenz - Gattner

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98 Kapitel 4: Grundlagen der Benutzerkontensteuerung<br />

und mit dem richtigen Token verknüpft. In gewisser Weise ist AIS das Herz der UAC. Beachten<br />

Sie, dass AIS im abgesicherten Modus deaktiviert ist; daher melden sich Benutzer,<br />

die Mitglieder der lokalen Gruppe Administratoren sind, mit ihren vollständigen administrativen<br />

Token an. <strong>Windows</strong> verwendet diesen Ansatz, weil der abgesicherte Modus ohnehin<br />

nur für Wiederherstellung und Wartung genutzt werden sollte.<br />

Datei- und Registrierungsvirtualisierung<br />

<strong>Windows</strong> Vista und <strong>Windows</strong> <strong>Server</strong> <strong>2008</strong> führen eine Datei- und Registrierungsvirtualisierung<br />

durch. <strong>Die</strong>s ist eine neue Anwendungskompatibilitätstechnologie, die Probleme mit<br />

alten Anwendungen beseitigen soll, die ein Administratorzugriffstoken für die Ausführung<br />

benötigen. <strong>Die</strong> Virtualisierung hilft, diese Anwendungen lauffähig zu machen, auch wenn<br />

der Hersteller keine Änderung vornimmt. Eine große Zahl von alten Anwendungen, die<br />

bisher ohne Administratorzugriffstoken nicht lauffähig waren, funktioniert nun in <strong>Windows</strong><br />

Vista und <strong>Windows</strong> <strong>Server</strong> <strong>2008</strong>. Dafür ist die Virtualisierung verantwortlich.<br />

Wenn eine alte Anwendung, die unter einem gefilterten Standardbenutzer-Zugriffstoken<br />

läuft, versucht, in ein geschütztes Verzeichnis wie zum Beispiel Program Files zu schreiben,<br />

bekommt die Anwendung eine virtualisierte Ansicht der Ressource präsentiert, die sie zu<br />

ändern versucht. <strong>Die</strong> virtualisierte Kopie wird unter dem Profil (Registrierung) des Benutzers<br />

verwaltet. Jeder Benutzer hat eine völlig unabhängige Kopie der virtualisierten Datei.<br />

Das bedeutet, dass zwei Benutzer, die auf demselben Computer dasselbe Spiel spielen, möglicherweise<br />

nicht dieselbe Bestenliste angezeigt bekommen, weil jeder Benutzer seine eigene<br />

virtualisierte Ansicht der Datei %ProgramFiles%\Spiel\highscores.txt zu sehen bekommt.<br />

Daher müssen IT-Administratoren die Datei- und Registrierungsvirtualisierung verstehen. In<br />

manchen Fällen ist es nötig, die Virtualisierungseinstellungen innerhalb des Unternehmens<br />

anzupassen, um Anwendungskompatibilitätsprobleme zu beseitigen. <strong>Die</strong> folgenden Abschnitte<br />

beschreiben die Datei- und Registrierungsvirtualisierung.<br />

Dateivirtualisierung<br />

Dateivirtualisierung soll Probleme lösen, die entstehen, wenn eine Anwendung Dateien<br />

anlegen oder ändern muss, für die nur Administratoren Schreibzugriff haben. Das kann zum<br />

Beispiel eine Konfigurationsdatei in einem geschützten Speicherort wie %ProgramFiles%,<br />

%ProgramData% oder %SystemRoot% sein. Wird ein solches Programm unter einem gefilterten<br />

Standardbenutzertoken ausgeführt, kann das zu unerwarteten Fehlern führen. In manchen<br />

Fällen kann das Programm überhaupt nicht ausgeführt werden, weil es nicht auf unbedingt<br />

benötigte Dateien oder Registrierungsschlüssel zugreifen kann.<br />

Wenn ein Programm in einen geschützten Systemspeicherort schreibt, wird die Operation<br />

vom Dateivirtualisierungsfiltertreiber (%SystemRoot%\System32\Drivers\Luafv.sys) »abgefangen«<br />

und auf einen benutzerspezifischen Speicherort innerhalb des Verzeichnisses VirtualStore<br />

umgeleitet, das in %LocalAppData%\VirtualStore liegt. Wenn das Programm die<br />

Datei später liest, fängt Luafv.sys die Operation wieder ab und leitet sie erneut auf den virtuellen<br />

Speicher des Benutzers um. Falls die Datei nicht im virtuellen Speicher gefunden wird,<br />

ruft Luafv.sys den nichtvirtualisierten Speicherort ab. Weil die Dateivirtualisierung automatisch<br />

durchgeführt wird, glaubt das Programm, es hätte erfolgreich in %ProgramFiles%\<br />

geschrieben. Aus <strong>Sicherheit</strong>sgründen erlaubt die Dateivirtualisierung<br />

standardmäßig keine Umleitung bekannter ausführbarer Dateitypen wie .exe, .dll, .sys, .bat<br />

und .cmd. Falls das Programm aufgrund von Anwendungskompatibilitätseinschränkungen

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