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Windows Server 2008 Sicherheit – Die technische Referenz - Gattner

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<strong>Windows</strong> <strong>Server</strong> <strong>2008</strong> in der Zweigstelle 421<br />

Und wenn Sie das Betriebssystemvolume entschlüsseln, erzwingen wir auch die Entschlüsselung<br />

aller bereitgestellten Datenvolumes, bei denen die automatische Entsperrung<br />

aktiviert ist, weil der AMK beim Entschlüsseln des Betriebssystemvolumes gelöscht<br />

wird und daher die Schlüssel für die automatische Entsperrung in der Registrierung<br />

unbrauchbar werden.<br />

Narendra S. Acharya<br />

Software Design Engineer in Test (SDET)<br />

System Integrity, Core OS Division<br />

BitLocker-Verschlüsselungsalgorithmen und -Schlüssel<br />

BitLocker benutzt den AES-Algorithmus (Advanced Encryption Standard) mit einem 256-<br />

Bit-Schlüsselraum. In der Standardeinstellung werden allerdings nur 128 Bit des Schlüssels<br />

benutzt. Um stärkere Verschlüsselung zu erreichen, kann die Schlüssellänge auf 256 Bit<br />

vergrößert werden. <strong>Die</strong>se Konfiguration können Sie über Gruppenrichtlinien oder den Bit-<br />

Locker-WMI-Anbieter (<strong>Windows</strong> Management Instrumentation) vornehmen. Wie immer bei<br />

Verschlüsselung bedeuten stärkere Verschlüsselung und längere Schlüssel, dass mehr Rechenleistung<br />

benötigt wird. (Alle Änderungen an den Verschlüsselungseinstellungen werden<br />

erst wirksam, nachdem BitLocker für ein Volume erneut aktiviert wurde.)<br />

Bevor Daten an den AES-Algorithmus übergeben werden, werden sie durch zwei separate<br />

Diffuser-Schritte geleitet. Ein Diffuser ist ein komplexer kryptografischer Algorithmus, der<br />

einen einzigen Zweck verfolgt: <strong>Die</strong> Diffuser stellen sicher, dass jede Änderung (selbst wenn<br />

es nur ein einziges Bit ist) am Klartext dazu führt, dass der gesamte Block im verschlüsselten<br />

Ciphertext geändert wird. Das macht es schwieriger, unter Umständen sogar unmöglich,<br />

Schlüssel dadurch zu erraten, dass Änderungen im Klartext vorgenommen und dann der<br />

generierte Ciphertext analysiert wird.<br />

BitLocker verschlüsselt jeden Sektor im Volume einzeln. Ein Teil des Verschlüsselungsschlüssels<br />

wird aus der Sektornummer abgeleitet. Das bedeutet, dass zwei Sektoren mit denselben<br />

unverschlüsselten Daten zwei völlig unterschiedliche verschlüsselte Blöcke ergeben,<br />

wenn sie auf die Festplatte geschrieben werden. Das macht es schwieriger, die Schlüssel zu<br />

ermitteln, indem bekannte Datenstücke verschlüsselt werden.<br />

Niels Ferguson, einer der Entwickler des Algorithmus und ein geachteter Kryptografieexperte,<br />

der an BitLocker gearbeitet hat, veröffentlichte einen Artikel zu den Details des BitLocker-<br />

Verschlüsselungsalgorithmus. Sie können ihn auf der Begleit-CD zu diesem Buch und online<br />

unter http://www.microsoft.com/downloads/details.aspx?familyid=131dae03-39ae-48bea8d6-8b0034c92555&displaylang=en<br />

lesen: »AES-CBC + Elephant Diffuser: A Disk<br />

Encryption Algorithm for <strong>Windows</strong> Vista«. Abbildung 15.7 zeigt einen vereinfachten<br />

Überblick.<br />

Wie bereits erwähnt, wird jeder Sektor individuell verschlüsselt, wobei ein Teil des Schlüssels<br />

aus der Sektornummer abgeleitet wird. Der symmetrische Verschlüsselungsschlüssel,<br />

der für den größten Teil der Verschlüsselung benutzt wird, ist der sogenannte FVEK (Full-<br />

Volume Encryption Key). Der FVEK wird einem Benutzer oder Administrator gegenüber<br />

niemals offengelegt. Für den Fall, dass der FVEK kompromittiert wird, schreiben <strong>Sicherheit</strong>sempfehlungen<br />

vor, alles, was mit diesem Schlüssel verschlüsselt wurde, zu entschlüsseln<br />

und anschließend mit einem neuen Schlüssel wieder zu verschlüsseln. Weil davon eine<br />

sehr große Datenmenge betroffen sein kann, wäre das ein zeitaufwendiger Prozess (und

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