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Windows Server 2008 Sicherheit – Die technische Referenz - Gattner

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38 Kapitel 2: Authentifizierung und Authentifizierungsprotokolle<br />

Wenn sich ein Benutzer am Client anmeldet, wird dieser Vorgang wiederholt, diesmal enthalten<br />

die Nachrichten aber Benutzerinformationen. Der Kerberos-Client sendet eine weitere<br />

KRB_AS_REQ-Nachricht, verschlüsselt die Vorauthentifizierungsdaten aber mit einem Schlüssel,<br />

der aus dem Kennwort des Clients abgeleitet ist <strong>–</strong> oder genauer gesagt: aus dem NT-<br />

Hash des Clients. Der KDC prüft die Authentifizierung anhand dieser Informationen. In der<br />

KRB_AS_REP-Nachricht empfängt der Client ein TGT, mit dem der Benutzer Kontakt zum<br />

TGS aufnehmen kann. Das TGT umfasst Sitzungsschlüssel für das KDC sowie <strong>Sicherheit</strong>s-<br />

IDs (Security Identifier, SID) für den Benutzer und alle Gruppen, bei denen der Benutzer<br />

Mitglied ist. Künftig verwendet der Client dann das TGT des Benutzers, wenn er Anforderungen<br />

im Namen des Benutzers schickt.<br />

Kerberos ist offensichtlich ein recht kompliziertes Protokoll, aber es hat sich in <strong>Windows</strong> als<br />

bemerkenswert robust erwiesen. Es hat sich auch gezeigt, dass es erweiterbar ist, weil die<br />

Vorauthentifizierungsdaten des Benutzers genauso gut mit einem Geheimnis verschlüsselt<br />

werden können, das nicht von einem Kennwort abgeleitet ist. Das passiert bei der Smartcardauthentifizierung,<br />

die wir uns als Nächstes ansehen.<br />

Smartcardauthentifizierung<br />

Eine Smartcard ist in den meisten Fällen ein Gerät in der Größe einer Kreditkarte, das einen<br />

Speicherchip enthält. <strong>Die</strong>se Geräte sind vielseitig einsetzbar. Zum Beispiel werden sie verwendet,<br />

um die Identität eines Telefons bei der GSM-Kommunikation (Global System<br />

for Mobile) von Mobiltelefonen und den davon abgeleiteten Technologien bereitzustellen.<br />

Smartcards können auch für die Authentifizierung in <strong>Windows</strong> verwendet werden. In diesem<br />

Fall enthalten sie ein X.509-Zertifikat. (Kapitel 10 enthält weitere Informationen über Zertifikate.)<br />

Das Zertifikat enthält einen privaten Schlüssel, und der zugehörige öffentliche<br />

Schlüssel ist im Benutzerobjekt in Active Directory gespeichert.<br />

Wenn sich der Benutzer mit einer Smartcard authentifiziert, fragt WinLogon nicht nach<br />

einem Kennwort, sondern nach einer Geheimnummer, dem sogenannten PIN-Code. Dann<br />

nimmt es Kontakt zum Smartcardanbieter (engl. smartcard provider) auf und übergibt ihm<br />

den PIN-Code sowie die Vorauthentifizierungsdaten. Der Smartcardanbieter greift mithilfe<br />

des PIN-Codes auf die Smartcard zu, um die Vorauthentifizierungsdaten zu verschlüsseln,<br />

die der Kerberos-SSP in der KRB_AS_REQ-Nachricht verwendet. Ab diesem Punkt läuft bei<br />

einer Smartcardanmeldung fast alles genauso ab wie bei einer normalen Kennwortanmeldung,<br />

allerdings mit einem wichtigen Unterschied: Falls sich der Benutzer mit einer Smartcard<br />

anmeldet, gibt er niemals ein Kennwort ein. Falls der Benutzer daher versucht, auf<br />

irgendwelche Ressourcen zuzugreifen, die nicht mit dem Kerberos-System arbeiten können,<br />

muss der Computer das Kennwort vom Benutzer anfordern. Um das zu vermeiden, behandelt<br />

<strong>Windows</strong> Kennwörter bei einer Smartcardanmeldung etwas anders.<br />

Smartcards und Kennwörter<br />

Zu allen Konten wird auf dem Domänencontroller ein Kennworthashwert gespeichert. Sogar<br />

wenn sich der Benutzer mit einer Smartcard anmelden muss, gibt es einen Kennworthashwert.<br />

Wenn Sie ein Konto so konfigurieren, dass es eine Smartcardanmeldung erfordert,<br />

erstellt der Domänencontroller ein zufälliges Kennwort, berechnet dessen Hashwert und<br />

speichert ihn im Benutzerobjekt.

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