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Windows Server 2008 Sicherheit – Die technische Referenz - Gattner

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Bedrohungen für Zertifikatdienste und Eindämmungsmöglichkeiten 275<br />

Bedrohungen für Zertifikatdienste und<br />

Eindämmungsmöglichkeiten<br />

Wenn Sie Zertifikatdienste bereitstellen, müssen Sie eine Reihe neuer Bedrohungen beachten,<br />

die in diesem Zusammenhang auftauchen. <strong>Die</strong>se Bedrohungen sind unter anderem:<br />

Kompromittierung des Schlüsselpaars einer Zertifizierungsstelle<br />

Verhinderung von Zertifikatsperrprüfungen<br />

Versuche, die Konfiguration der Zertifizierungsstelle zu verändern<br />

Versuche, eine Zertifikatsvorlage zu verändern<br />

Hinzufügen nichtvertrauenswürdiger Zertifizierungsstellen zum Speicher der vertrauenswürdigen<br />

Stammzertifizierungsstellen<br />

Registrierungs-Agenten, die nichtautorisierte Zertifikate ausstellen<br />

Kompromittierung einer Zertifizierungsstelle durch einen einzelnen Administrator<br />

Unautorisierte Wiederherstellung des privaten Schlüssels eines Benutzers aus der Zertifizierungsstellendatenbank<br />

Wir beginnen dieses Kapitel damit, dass wir uns diese Bedrohungen genauer ansehen und<br />

aufzeigen, welche Methoden zur Verfügung stehen, um die Bedrohungen einzudämmen.<br />

Kompromittierung des Schlüsselpaars einer Zertifizierungsstelle<br />

Jede Zertifizierungsstelle in einer Zertifizierungsstellenhierarchie hat ein digitales Zertifikat,<br />

das die Zertifizierungsstelle repräsentiert. Das Zertifikat enthält einen öffentlichen Schlüssel<br />

und den zugehörigen privaten Schlüssel. Falls Angreifer es schaffen, sich Zugriff auf den<br />

privaten Schlüssel einer Zertifizierungsstelle zu verschaffen und das Zertifikat mit den zugehörigen<br />

Schlüsseln zu exportieren, können Sie eine Kopie der Zertifizierungsstelle aufbauen<br />

und im Netzwerk gültige Zertifikate ausstellen. Sie müssen alle Paare aus privaten<br />

und öffentlichen Schlüsseln der Zertifizierungsstelle schützen, damit Angreifer niemals<br />

Zugriff darauf bekommen.<br />

Falls Sie einen softwarebasierten Kryptografiedienstanbieter (Cryptographic Service Provider,<br />

CSP) einsetzen, kann jedes Mitglied der lokalen Gruppe Administratoren den privaten<br />

Schlüssel und die Zertifikate der Zertifizierungsstelle in ein portables Dateiformat exportieren.<br />

<strong>Die</strong>ser exportierte private Schlüssel kann dann auf jedem Computer importiert werden,<br />

der darauf in der Lage ist, Zertifikate auszustellen, denen im Netzwerk Ihrer Organisation<br />

vertraut wird. Und weil die echte Zertifizierungsstelle die gefälschten Zertifikate gar nicht<br />

kennt, können sie nicht ohne Weiteres gesperrt werden. <strong>Die</strong> einzige Methode, einen solchen<br />

Angriff unwirksam zu machen, besteht darin, das Zertifikat der Zertifizierungsstelle zu sperren,<br />

eine Ersatzzertifizierungsstelle einzurichten und alle Zertifikate, die von der angegriffenen<br />

Zertifizierungsstelle ausgestellt wurden, neu auszustellen.<br />

Sie können folgende Maßnahmen ergreifen, um die Zertifizierungsstellen in Ihrer Zertifizierungsstellenhierarchie<br />

gegen diese Art Angriff zu schützen:<br />

Überwachen und Kontrollieren Sie die Mitgliedschaft in der lokalen Gruppe Administratoren.<br />

Indem Sie die Mitgliedschaft in der lokalen Gruppe Administratoren kontrollieren,<br />

können Sie einschränken, welche Benutzerkonten auf den privaten Schlüssel der Zertifizierungsstelle<br />

zugreifen dürfen. Außerdem sollten Sie die Mitgliedschaft überwachen,<br />

um festzustellen, ob ein nichtautorisierter Benutzer hinzugefügt wurde.

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