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Windows Server 2008 Sicherheit – Die technische Referenz - Gattner

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Grundlagen von Gruppenrichtlinien 191<br />

dem das Computer- oder Benutzerkonto des gewünschten Ziels liegt. Falls ich computerspezifische<br />

<strong>Sicherheit</strong>srichtlinien auf allen Computern in der Marketingabteilung meiner Organisation<br />

bereitstellen will, verknüpfe ich mein GPO mit der Organisationseinheit Marketing.<br />

Falls ein Teil der Computer innerhalb der Organisationseinheit Marketing eine andere <strong>Sicherheit</strong>srichtlinie<br />

haben muss, (etwa weil sie unter einem anderen Betriebssystem laufen), kann<br />

ich die <strong>Sicherheit</strong>sgruppenfilterung bei einem zweiten GPO verwenden, das ebenfalls mit<br />

der Organisationseinheit Marketing verknüpft ist, um diese Computer auszusondern. Es ist<br />

egal, ob die <strong>Sicherheit</strong>sgruppe, mit der ich filtere, in einer Organisationseinheit liegt, die<br />

außerhalb der Organisationseinheit Marketing angeordnet ist. Vergessen Sie nicht, dass<br />

Gruppenrichtlinien nur von Benutzer- und Computerkonten verarbeitet werden. Daher kann<br />

eine <strong>Sicherheit</strong>sgruppe an beliebiger Stelle in Active Directory liegen, aber trotzdem eingesetzt<br />

werden, um Gruppenrichtlinien für die Computer oder Benutzer einer bestimmten<br />

Organisationseinheit zu filtern. Spätestens jetzt dürfte Ihnen aber bewusst werden, dass die<br />

Verwendung von <strong>Sicherheit</strong>sgruppen für bestimmte Arten der Filterung (etwa Filterung<br />

anhand des Betriebssystems) etwas umständlich ist. Für solche Zwecke sollten wir die<br />

WMI-Filterung verwenden.<br />

WMI-Filterung für GPOs<br />

Bisher habe ich beschrieben, wie GPOs verknüpft werden, um zu steuern, welche Benutzer<br />

und Computer sie verarbeiten, und ich habe erklärt, wie Sie mithilfe der <strong>Sicherheit</strong>sgruppenfilterung<br />

flexibler steuern können, auf welche Ziele innerhalb der verknüpften Standorte,<br />

Domänen und Organisationseinheiten ein GPO angewendet wird. Jetzt sehen wir uns den<br />

letzten Mechanismus an, mit dem Sie steuern, wie Gruppenrichtlinien verarbeitet werden:<br />

WMI-Filter.<br />

WMI-Filterung wurde erstmals in <strong>Windows</strong> <strong>Server</strong> 2003 und <strong>Windows</strong> XP eingeführt. Im<br />

Unterschied zur <strong>Sicherheit</strong>sgruppenfilterung, die voraussetzt, dass Sie Benutzer und Computer<br />

in Gruppen zusammenfassen, greift die WMI-Filterung auf das integrierte WMI-Framework<br />

(<strong>Windows</strong> Management Instrumentation) zurück, das seit <strong>Windows</strong> XP in das Betriebssystem<br />

eingebaut ist. Sie können damit die Anwendung von Gruppenrichtlinien dynamisch<br />

filtern, abhängig von der Hardware- und Softwarekonfiguration des Computers und<br />

Benutzers.<br />

Um die WMI-Filterung nutzen zu können, müssen Sie WQL (WMI Query Language) beherrschen.<br />

In Active Directory erstellen Sie mit der Konsole Gruppenrichtlinienverwaltung<br />

WMI-Filter, die eine WQL-Anweisung enthalten. <strong>Die</strong>se Anweisung kann zum Beispiel folgende<br />

Fragen stellen: »Läuft das System, das diese Richtlinie verarbeitet, unter <strong>Windows</strong><br />

XP Service Pack 2? Läuft es unter <strong>Windows</strong> Vista? Läuft es unter <strong>Windows</strong> Vista Business<br />

Edition?« Wenn Sie einen solchen Filter erstellt haben, können Sie ihn mit einem GPO verknüpfen,<br />

auch das tun Sie wieder in der Konsole Gruppenrichtlinienverwaltung. Anschließend<br />

wertet der Computer oder Benutzer, der das GPO verarbeitet, die WQL-Anweisung<br />

aus. Falls die Anweisung das Ergebnis True ergibt, wird das GPO angewendet. Falls die<br />

Anweisung das Ergebnis False liefert, wird das GPO nicht angewendet. Indem Sie WMI-<br />

Filter auf diese Weise verwenden, können Sie die Verarbeitung von Gruppenrichtlinien anhand<br />

der Hardware oder Software filtern, die auf einem Computer installiert ist.<br />

WMI-Filteranweisungen müssen immer die Form einer Abfrage haben, die das Ergebnis<br />

True oder False liefert, wenn sie auf dem Computer ausgeführt werden, der diesen Filter<br />

verarbeitet. Abbildung 7.4 zeigt ein Beispiel für einen WMI-Filter, der untersucht, ob auf<br />

dem Zielsystem <strong>Windows</strong> XP mit Service Pack 2 läuft.

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