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Windows Server 2008 Sicherheit – Die technische Referenz - Gattner

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64 Kapitel 3: Objekte: Was Sie wollen<br />

sie dem Subjekt den Lesezugriff auf das Objekt, und zwar unabhängig vom Objektstyp.<br />

<strong>Die</strong>se Berechtigung kann auch als FR (für FILE_GENERIC_READ, generischer Lesezugriff auf<br />

eine Datei) oder KR (für KEY_GENERIC_READ, generischer Lesezugriff auf einen Schlüssel)<br />

lauten, um generische Berechtigungen zum Lesen von Dateien beziehungsweise Registrierungsschlüsseln<br />

zu gewähren. Entsprechend definiert GW (Generic Write) eine generische<br />

Berechtigung für den Schreibzugriff und GX (Generic eXecute) für das Ausführen. GA ist<br />

eine Kurzform für die Kombination aller drei. Welche Bedeutung diese Einstellungen im<br />

konkreten Fall haben, hängt vom Objekt ab. Falls Sie zum Beispiel die GX-Berechtigung für<br />

ein Verzeichnis setzen, geben Sie dem Subjekt das Recht, das Verzeichnis bis zu einem Unterverzeichnis<br />

oder einer Datei hin zu durchlaufen, auf das dieses Subjekt Zugriff hat.<br />

Das macht einen sehr wichtigen Punkt bezüglich Zugriffsmasken deutlich. Der Kurzname<br />

der Berechtigung, zum Beispiel GR und FR, ist nur insofern wichtig, als er definiert, welches<br />

Bit in der Zugriffsmaske gesetzt ist. Falls eine Zugriffsmaske erstellt und darin FR<br />

gesetzt wird, diese Zugriffsmaske dann aber auf einen Registrierungsschlüssel angewendet<br />

wird, wird die Berechtigung KEY_GENERIC_READ gewährt, weil Bit 31 gesetzt wurde. Das<br />

klingt etwas unlogisch, aber wenn Sie sich die Berechtigungen in der Form von SDDL-<br />

Zeichenfolgen ansehen, stellen Sie sehr oft fest, dass generische Dateiberechtigungen auf<br />

Registrierungsschlüssel angewendet werden, Objektberechtigungen auf Dateien und so weiter.<br />

Sie dürfen nie vergessen, dass alle diese Berechtigungen Bitmasken definieren. <strong>Die</strong> tatsächliche<br />

Bedeutung dieser Bitmaske wird auf Basis des Objekttyps ausgewertet, wenn die<br />

Zugriffsprüfung durchgeführt wird.<br />

<strong>Die</strong> 8 Bits mit den Standardrechten in Abbildung 3.4 werden ähnlich benutzt, allerdings<br />

werden nur die unteren 5 Bits tatsächlich verwendet. <strong>Die</strong> Standardrechte sind:<br />

DELETE: <strong>Die</strong> Fähigkeit, das Objekt zu löschen. <strong>Die</strong>se Berechtigung ist als 0x10000<br />

definiert, in Abbildung 3.4 ist also Bit 16 auf 1 gesetzt.<br />

READ_CONTROL: <strong>Die</strong> Fähigkeit, die <strong>Sicherheit</strong>sbeschreibung des Objekts zu lesen<br />

(ausgenommen die SACL). <strong>Die</strong>se Berechtigung ist als 0x20000 definiert, in Abbildung<br />

3.4 ist also Bit 17 auf 1 gesetzt.<br />

WRITE_DAC: <strong>Die</strong> Fähigkeit, Berechtigungen für dieses Objekt zu ändern (die DACL<br />

zu schreiben). <strong>Die</strong>se Berechtigung ist als 0x40000 definiert, in Abbildung 3.4 ist also Bit<br />

18 auf 1 gesetzt.<br />

WRITE_OWNER: <strong>Die</strong> Fähigkeit, den Besitzer eines Objekts zu ändern. <strong>Die</strong>se Berechtigung<br />

ist als 0x80000 definiert, in Abbildung 3.4 ist also Bit 19 auf 1 gesetzt.<br />

SYNCHRONIZE: Das Recht, das Objekt für die Synchronisierung zu verwenden. Falls<br />

zum Beispiel ein Prozess informiert werden muss, wenn ein Objekt seinen Zustand ändert,<br />

erstellt er ein Synchronisierungshandle für das Objekt. Er wird dann benachrichtigt,<br />

sobald sich der Zustand des Objekts ändert. <strong>Die</strong>se Berechtigung ist als 0x100000 definiert,<br />

in Abbildung 3.4 ist also Bit 20 auf 1 gesetzt.<br />

Es gibt auch Kombinationen der Standardrechte, aber sie sind in erster Linie für Programmierer<br />

interessant. Sie kommen nur damit in Berührung, falls Sie Entwicklerdokumentationen<br />

lesen. Daher ignorieren wir diese Kombinationen vorerst.<br />

Schließlich haben wir 16 Bits für objektspezifische Rechte in der Zugriffsmaske. Mit den<br />

objektspezifischen Rechten können Sie Berechtigungen konfigurieren, die nur für bestimmte<br />

Objekte gültig sind. Tabelle 3.4 erklärt die objektspezifischen Rechte für Dateisystemobjekte.<br />

Nur 8 der Bits werden tatsächlich für Dateisystemobjekte verwendet. Falls Sie sich die ob-

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