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Windows Server 2008 Sicherheit – Die technische Referenz - Gattner

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Was ist neu bei Gruppenrichtlinien? 197<br />

Was ist neu bei Gruppenrichtlinien?<br />

<strong>Windows</strong> <strong>Server</strong> <strong>2008</strong> und <strong>Windows</strong> Vista führen einige wichtige Verbesserungen an der<br />

Verwaltung der Gruppenrichtlinien und der Elemente ein, die über Gruppenrichtlinien konfiguriert<br />

werden können. Sehen wir uns zuerst einige dieser Verwaltungsverbesserungen an,<br />

anschließend befassen wir uns damit, welche Richtlinienverbesserungen es im Bereich der<br />

<strong>Sicherheit</strong>skonfigurationsverwaltung gibt.<br />

Gruppenrichtliniendienst<br />

<strong>Die</strong> erste Änderung an der Gruppenrichtlinieninfrastruktur ist für Administratoren kaum zu<br />

sehen. Vor <strong>Windows</strong> Vista und <strong>Windows</strong> <strong>Server</strong> <strong>2008</strong> lief das Gruppenrichtlinienmodul<br />

innerhalb des vertrauenswürdigen Winlogon-Prozesses in <strong>Windows</strong>. Das war damals sinnvoll,<br />

verursachte aber auch einige Probleme. Vor allem liefen auch CSEs (Client Side Extension)<br />

von Microsoft oder Fremdherstellern in diesem Prozess. Und falls Bugs in diesen<br />

CSEs auftraten, konnten sie dazu führen, dass <strong>Windows</strong> nicht mehr reagierte. In <strong>Windows</strong><br />

Vista und <strong>Windows</strong> <strong>Server</strong> <strong>2008</strong> verlegte Microsoft das Gruppenrichtlinienmodul aus Winlogon<br />

in den Gruppenrichtlinienclientdienst, der unter dem Svchost.exe-Prozess ausgeführt<br />

wird. <strong>Die</strong>ser Prozess kann allerdings nicht von einem Administrator beendet oder gestartet<br />

werden, zumindest nicht ohne Weiteres. Der <strong>Die</strong>nst ist gehärtet, um die Chancen zu verbessern,<br />

dass er immer läuft, während <strong>Windows</strong> ausgeführt wird. Und weil der <strong>Die</strong>nst nicht<br />

mehr in Winlogon läuft, bringen fehlerhafte CSEs nur den <strong>Die</strong>nst zum Absturz, nicht das<br />

gesamte Betriebssystem.<br />

ADMX-Vorlagen und der zentrale Speicher<br />

In <strong>Windows</strong>-Versionen vor <strong>Windows</strong> Vista und <strong>Windows</strong> <strong>Server</strong> <strong>2008</strong> wurden Einstellungen<br />

im Zweig Administrative Vorlagen durch sprachspezifische ADM-Vorlagendateien gesteuert.<br />

<strong>Die</strong>se Dateien wurden von Microsoft zur Verfügung gestellt, Administratoren können aber<br />

auch eigene erstellen. <strong>Die</strong> Syntax dieser Dateien war proprietär, und die Texte, die im Gruppenrichtlinien-Editor<br />

angezeigt wurden, wurden in derselben ADM-Datei gespeichert, die<br />

auch die Registrierungsposition für eine bestimmte Bindung definierte. Außerdem umfasste<br />

jedes GPO einen Satz von ADM-Dateien innerhalb des SYSVOL-Abschnitt des GPOs, die<br />

sogenannte GPT (Group Policy Template, Gruppenrichtlinien-Vorlage). <strong>Die</strong>se ADM-Dateien<br />

waren im Allgemeinen bei allen GPOs in einer Domäne identisch, aber trotzdem wurden sie<br />

überflüssigerweise auf alle Domänencontroller in der Domäne repliziert.<br />

Mit <strong>Windows</strong> Vista und <strong>Windows</strong> <strong>Server</strong> <strong>2008</strong> führte Microsoft die neuen ADMX- und<br />

ADML-Dateiformate ein. <strong>Die</strong> ADMX-Datei enthält eine neue XML-basierte Syntax, mit der<br />

Richtlinien für Administrative Vorlagen beschrieben werden. Jeder ADMX-Datei ist eine<br />

ADML-Datei zugeordnet, die sprachspezifische Zeichenfolgen für diesen Satz von Richtlinieneinstellungen<br />

enthält. Indem die Richtlinienelemente von den Anzeigetexten getrennt<br />

wurden, hat Microsoft es Administratoren, die internationale <strong>Windows</strong> Vista- oder <strong>Windows</strong><br />

<strong>Server</strong> <strong>2008</strong>-Versionen verwenden, einfacher gemacht, die Richtlinien in Administrative<br />

Vorlagen in ihrer jeweiligen Sprache zu verwalten.<br />

<strong>Die</strong> neuen ADMX- und ADML-Dateien nutzen auch ein anderes Speicherungsmodell als<br />

ihre Vorgängerversionen. ADMX- und ADML-Dateien werden von Microsoft standardmäßig<br />

mitgeliefert, sie befinden sich bei einer <strong>Windows</strong> Vista- oder <strong>Windows</strong> <strong>Server</strong> <strong>2008</strong>-<br />

Standardinstallation im Ordner %WinDir%\policydefinitions (Abbildung 7.6).

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