28.10.2013 Aufrufe

Windows Server 2008 Sicherheit – Die technische Referenz - Gattner

Windows Server 2008 Sicherheit – Die technische Referenz - Gattner

Windows Server 2008 Sicherheit – Die technische Referenz - Gattner

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Windows</strong> <strong>Server</strong> <strong>2008</strong> in der Zweigstelle 413<br />

Lokale Anwendungen, die Lesezugriff auf die Verzeichnisinformationen der Domäne anfordern,<br />

können direkt auf den RODC zugreifen, während LDAP-Anwendungen (Lightweight<br />

Directory Access Protocol), die einen Schreibzugriff anfordern, einen LDAP-Verweis als<br />

Antwort erhalten. <strong>Die</strong>se Antwort verweist sie direkt an einen beschreibbaren Domänencontroller,<br />

der sich normalerweise an einem zentralen Standort befindet.<br />

In der Domänendatenbank hat jeder <strong>Sicherheit</strong>sprinzipal (Benutzer, Computer oder iNet-<br />

OrgPerson) einen Satz von bis zu 10 Kennwörtern oder Geheimnissen, die generell als Anmeldeinformationen<br />

(engl. credentials) bezeichnet werden. Ein RODC speichert diese Anmeldeinformationen<br />

nicht, abgesehen von seinem eigenen Computerkonto und dem speziellen<br />

krbtgt-Konto für jeden RODC. Der RODC wird als Schlüsselverteilungscenter für seinen<br />

Standort angekündigt, der normalerweise die Zweigstelle ist, in der er aufgestellt ist. Wenn<br />

der RODC ein TGT (Ticket-Granting Ticket) ausstellt und signiert, benutzt er dazu sein<br />

eigenes krbtgt-Konto samt den zugehörigen Schlüsseln, das sich vom krbtgt-Konto unterscheidet,<br />

das sich die KDCs auf allen beschreibbaren Domänencontroller in der Domäne<br />

teilen.<br />

Wenn ein Benutzer zum ersten Mal versucht, sich an einem RODC zu authentifizieren, sendet<br />

der RODC die Anforderung an einen beschreibbaren Domänencontroller im zentralen<br />

Standort. Falls die Authentifizierung erfolgreich ist, fordert der RODC auch eine Kopie der<br />

entsprechenden Anmeldeinformationen an. Der beschreibbare Domänencontroller erkennt,<br />

dass die Anforderung von einem RODC stammt, und wertet die Kennwortreplikationsrichtlinie<br />

aus, die für diesen RODC gilt.<br />

<strong>Die</strong> Kennwortreplikationsrichtlinie legt fest, ob die Anmeldeinformationen auf den RODC<br />

repliziert und dort gespeichert werden dürfen. Ist das der Fall, sendet ein beschreibbarer<br />

Domänencontroller die Anmeldeinformationen an den RODC und der RODC speichert sie<br />

für die künftige Verwendung in seinem Cache. Wenn die Anmeldeinformationen auf dem<br />

RODC zwischengespeichert sind, kann der RODC die Anforderung beim nächsten Anmeldeversuch<br />

des Benutzers direkt bedienen, jedenfalls bis sich die Anmeldeinformationen<br />

ändern.<br />

Offensichtlich muss der RODC dafür wissen, ob er eine Kopie der Anmeldeinformationen<br />

zur Verfügung hat. Um überflüssige Suchvorgänge zu vermeiden, prüft der RODC die Signatur<br />

in verschiedenen Anforderungen. Falls ein TGT mit seinem eigenen krbtgt-Konto<br />

signiert wurde, erkennt der RODC sofort, dass er eine zwischengespeicherte Kopie der Anmeldeinformationen<br />

besitzt. Falls dagegen ein anderer DC das TGT signiert hat, leitet der<br />

RODC die entsprechenden Anforderungen immer weiter.<br />

<strong>Die</strong> Gefahr bei der Installation von RODCs in Zweigstellen lässt sich vor allem dadurch<br />

verringern, dass mit der Kennwortreplikationsrichtlinie gesteuert wird, welche Anmeldeinformationen<br />

zwischengespeichert werden. In der Standardeinstellung werden Anmeldeinformationen<br />

von Benutzern nicht auf einem RODC zwischengespeichert, aber das ist ein<br />

ineffizienter Entwurf. Wenn Sie sich die meisten Domänen mit einer Zweigstelle ansehen,<br />

stellen Sie fest, dass sogar in einer großen Zweigstelle (sagen wir mal 100 Benutzer) diese<br />

Benutzer nur ein winziger Teil der gesamten Benutzer in der Domäne sind. Falls Sie<br />

20.000 Benutzer in der Domäne haben, handelt es sich um eine halbes Prozent.<br />

Weil nur für wenige Domänenbenutzer Anmeldeinformationen auf einem bestimmten RODC<br />

zwischengespeichert werden müssen, sollten Sie über die Kennwortreplikationsrichtlinie<br />

festlegen, bei welchen Gruppen von Benutzern die Zwischenspeicherung in Frage kommt.<br />

Indem Sie die RODC-Zwischenspeicherung auf Benutzer beschränken, die häufig in dieser

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!